, 30. Juni 2014
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Äthiopien gewinnt den Soli-Cup

Eine Fussball-WM, die das Fifa-Motto verdient: Auch im Solihaus wurde am vergangenen Samstag Fussball gespielt, «For the game, for the world» und den Wanderpokal. Cornel Amerraye war dabei.

Dass diesen Sommer alle im Fussballfieber sind, ist wohl nichts Neues. So auch die Frauen, Männer und Kinder, die sich an diesem Samstag beim Solidaritätshaus St.Gallen zur WM versammeln. Es steht aber kein Public-Viewing-Event auf der Tagesordnung, sondern eine ganze Fussball-WM im Mini-Format: der dritte Soli-Cup, ein Töggeliturnier.

Acht Teams, sechzehn Spieler und neun Nationalitäten in zwei Gruppen; alle spielen ums Weiterkommen in die KO-Phase. Zum Sieg winkt neben Spass, Anerkennung und dem Respekt auch der offizielle Wanderpokal der Solihaus-Tischfussball-WM.

Salat und Kuchen zum Symbolpreis

Damit niemand ausgewechselt werden muss bei diesem schwül-warmen Wetter, hat das OK kräftig aufgetischt. Der lange Tisch ist voll mit belegten Broten, Salaten, Kuchen und Getränken. John, Amerikaner aus dem Team «s’OK», bedient den Grill. Es riecht nach Bratwürsten und Pouletspiessen. Die Besucher und Teilnehmer zahlen nur einen symbolischen Preis, die Einnahmen kommen dem Solihaus zu gute.

Man sagt, dass Fussball verbindet, und auch hier wird es deutlich. Schon vor dem offiziellen Match wird diskutiert und gelacht, es werden Trainingsspiele ausgetragen. Dann geht das Turnier los. Gespielt wird jeweils fünf Minuten lang. Wie beim richtigen Fussball gibt es für einen Sieg drei und für ein Unentschieden einen Punkt.

Team «Solihaus» vs. Team «Blackstar»

Alle sind mit Herzblut dabei. Wer aussetzen muss, verpflegt sich oder feuert die anderen Teams an. Nach jeweils drei Spielen pro Gruppe stehen die Halbfinals fest. Das Team «Solihaus» muss gegen «Kurdistan» antreten, im anderen Duell steht das Team «Gälmöstler» dem Team «Blackstar» gegenüber.

Nach heiss geführten Matches setzen sich, wenn auch nur ganz knapp, die Blackstars und das Solihaus-Team durch. Aber auch die hinteren Plätze werden ausgespielt, damit alle noch zu einem Finalspiel kommen. Doch kurz vor dem eigentlichen Final um Platz eins werden die Teams von einem Platzregen überrascht. Das Solidaritätshaus trägt aber nicht ohne Grund diesen Namen, und so helfen alle, alles ins Trockene zu bringen.

Sieg in letzer Minute trotz Verletzung

Anstoss. Die Jungs von «Blackstar» mit Mussi aus Eritrea und seinem äthiopischen Teamkollegen Abraham liegen nach knapp zwei Minuten mit zwei Toren vorn. Es wird nichts geschenkt. Doch die Gegner holen auf. Es ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Erst in der letzten Minute besiegelt das Team «Solihaus» von Salomon und Henok aus Äthiopien mit drei schnellen Treffern nacheinander das Spiel und gewinnt das Turnier mit 8:6.

Die Freude ist gross. Alle haben Kampfgeist bewiesen. Vor allem Henok, der trotz blessiertem Handgelenk und Gipsverband das ganze Turnier durchgespielt hat. Und als hätte das Wetter ein Einsehen, zeigt sich pünktlich zur Rangverkündung wieder die Sonne. Die ersten drei Plätze erhalten Fussball-Fanartikel, das Gewinnerduo ausserdem den mit Rimuss gefüllten Wanderpokal.

Alles in allem war es eine gelungene WM und ein toller Nachmittag, der dem Fifa-Motto «For the game, for the world» alle Ehre machte. Von dieser kleinen WM könnte sich manch grosser Wettbewerb eine Scheibe abschneiden, und so macht der Wanderpokal keine wirklich grosse Reise. Auf Nachfrage meint Salomon nur augenzwinkernd: «Wir alle sind Team Solihaus. Darum soll der Pokal auch hier ausgestellt werden.»

 

Bilder: Cornel Amerraye

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