, 26. Juli 2013
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Das kleine Comeback von Marco Mathys

Drei Niederlagen (inklusive Testspiel) in Folge und doch gibt es in den Reihen des FC St.Gallen möglicherweise einen Sieger: Marco Mathys.

Im Winter 2011/12 noch Challenge-League, im Sommer 2012 Stammspieler in der Super League, im Herbst Mitglied der Nationalmannschaft: Marco Mathys hatte in der letzten Vorrunde viel erreicht. Doch all dies schien vor dem Start für die neue Spielzeit keine Bedeutung mehr zu haben: Nach der Sommerpause hatte sich eine neue Startelf gebildet. Marco Mathys war nicht dabei. Aber er sei nahe dran, hiess es.

Bereits Ende der Vorrunde war er ausser Form geraten und wurde dann nach der Winterpause vom Neuankömmling Sébastien Wüthrich verdrängt. Rückblickend gibt es eine Erklärung für den Rückschlag: Nach nur 750 Minuten als Super-League-Spieler hatte ihn Hitzfeld zu einem WM-Qualifikationsspiel aufgeboten – und dann doch nicht eingesetzt. Ein Schritt ins Rampenlicht, der wohl noch zu früh kam. Danach war der Flow unterbrochen, der ihn lange getragen hatte.

Sein Mannschaftskollege Matias Vitkieviez ist übrigens ein weiteres Opfer dieser seltsamen Personalpolitik des Nationaltrainers mit der freudlosen Ausstrahlung.

Jeff Saibenes Plan vor dem Startspiel gegen die Grasshoppers sah so aus:  Wüthrich sollte den Einfädler-Job direkt hinter der Sturmspitze übernehmen. Mathys bekam die Rolle des Einwechselspielers, der je nach Bedarf Wüthrich, Janjatovic oder Nushi ersetzen konnte.

Drei Niederlagen später hat sich die Situation verändert: Wüthrich wirkt nicht mehr wie der unbekümmerte Fussball-D’Artagnan, dem mit Elan und Frechheit alles gelingt: Weitschusstore, gefährliche Eckbälle, Assists.

Es ist Mathys, der trotz seiner eleganten Ballbehandlung robuster wirkt, der entscheidende Aktionen zeigt. Paradebeispiel war der Treffer zum zwischenzeitlichen 2:1 in Thun, als er mit dem Ball fast über das ganze Spielfeld loszog, ein, zwei Haken schlug und aus 16 Metern präzise ins Tor traf. Diese Leistung bestätigte er am Mittwoch in der ersten Halbzeit im Testspiel gegen Wolfsburg.

Noch immer ist es ein grosser Sprung, der dem Spieler mit Jahrgang 1987 gelungen ist. Bis im Winter 2012 spielte er für den FC Biel, studierte tagsüber an der Uni Bern Wirtschaft und trainierte abends mit der Mannschaft. Es waren volle, aber auch abwechslungsreiche Tage. Vom Gedanken, als Fussballprofi sein Geld zu verdienen, hatte er sich mehr oder weniger verabschiedet. Der Anruf aus St.Gallen kam deshalb völlig überraschend. Die Verantwortlichen hätten ihn schon länger beobachtet, erfuhr er später. Mathys brach sein Studium ab, wohnt  jetzt fünf Minuten von der AFG-Arena entfernt und hat grosse Chancen, wieder regelmässig in der Startaufstellung zu stehen.

Mehr weiss man am Sonntagmittag um 13.45 Uhr bei etwa 37 Grad im Stade de Tourbillon.

 

 

 

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