, 21. Mai 2017
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FCSG vs. GC 4:1 – Ein verdienter Sieg

Es fing denkbar schlecht an. In der ersten Minute ging GC in Führung. Doch der FCSG zeigte eine sehr überzeugende Leistung und kämpfte sich zurück. Zum Schluss gewinnen die Espen verdient mit 4:1. Das Spiel zum Nachlesen im SENF-Ticker.

FCSG – GC 4:1

Abpfiff – Der FC St.Gallen besiegt GC und zieht in der Tabelle vorbei. Noch beachtlicher als das Resultat ist die Tatsache, dass eben jenes auch in der Höhe nicht unverdient ist. St.Gallen hat über weite Strecken dominiert, durch geschicktes Offensivspiel Chancen kreiert und es geschafft, sich nicht vom frühen Rückstand aus der Fassung bringen zu lassen. Euch einen schönen Abend.

Minute 90 – Feststellung: Der FCSG ist heute richtig geil auf Buden. Warum das so ist und wie Tafer und Buess BFF’s wurden, liest ihr im neuen Bravo Sport nächste Woche. Mit dabei: ein lebensgrosses Poster von Maskottchen Gallus.

Minute 87 – Die Frage, die uns nun aber alle umtreibt, ist, ob R.S. ein Hellseher ist. Weiss er mehr als wir alle? Sieht er in die Zukunft. Wird es was mit Ramona, R.S.?

Minute 85 – R.S. hat es noch in der ersten Halbzeit angekündigt, nun ist es Tatsache geworden: Dabbur fliegt vom Platz. Wieso eigentlich, frage ich. Wissen tut’s niemand so richtig. Dann marschiert auch noch Gaudino vom Platz. Auch er hat mutmasslich den roten Karton gesehen. Warum eigentlich, frage ich. Wissen tut’s niemand so richtig.

Minute 84 – Der St.Galler Stimmungssonntag geht weiter. Tafer staubt ab, nachdem irgendein St.Galler an Wall scheiterte. Speaker Fischbacher singt den Vornamen des Torschützen in der Folge förmlich bei der atmospährischen Symbiose mit dem grün-weissen Anhang.

Minute 83 – Plötzlich steht Innenverteidiger Alain Wiss im Zentrum frei, wird angespielt und verwertet technisch derart sauber, dass man denken könnte, er sei einst ein umsichtiger und technisch versierter zentraler Mittelfeldspieler gewesen.

Minute 80 – Ein Zürcher prüft derweil Lopar, der die durchaus vielversprechende GC-Chance zunichte macht.

Minute 77 – Mein Grümpeli-Ich verlangt nun noch nach einem Sieg in der Kartenwertung. Träumerei: Eingewechselt werden, in einer komplett ungefährlichen Zone auf einen gegnerischen Aussenverteidiger zustürmen, ihn ummähen und dabei clever den Ball touchieren. Anschliessend sich genüsslich ins hektische Getümmel steuern, wo man heftigst den Platzverweis fordert. Dort dann ein, zwei Spieler anrempeln und mit ein paar Worten wie „nichts“ oder „Ball gespielt“ anschreien. #lifegoals

Minute 76 – Mutsch zieht aus etwa 18 Metern ab und zwingt Mall zu einer Parade. Nach dem Eckball kommt St.Gallen zu zwei Chancen. Die zweite verwertet Tafer zum 2:1!

Minute 72 – 15’667 Zuschauer sind im Stadion. So viele waren schon lange nicht mehr da.

Minute 71 – GC mit einem gefährlichen Angriff. Pfostenschuss.

Minute 70 – Pünktlich und passend zur 70. Spielminute die Startaufstellung des FC St.Gallen:
Lopar – Witter, Hefti, Wiss, Mutsch – Salihovic, Toko, Aleksic, Barnetta – Ajeti, Buess.

Minute 69 – Aratore wird eingewechselt. Sein 100. Pflichtspiel für den FC St.Gallen.

Minute 66 – Das Spiel wirkt derzeit derart lustlos, dass in mir dieses unbehagliche Sonntagabendgefühl aufkommt. Entgegen aller Erwartungen sind wir Autoren dieser Zeilen im echten Leben nicht Superhelden, sondern tatsächlich normale Menschen. Normale Menschen, die morgen in grauen Betongebäuden arbeiten gehen, mit langweiligen Menschen sprechen müssen und angewidert sind von jeglicher Art der Freundlichkeit. Entsprechend wünschen wir uns hier noch einen emotionalen Kick, einen Hauch von Freude, einen Grund nochmals zum Bier zu greifen heute. Auf geht’s, FCSG!

Minute 59 – St.Gallens Spiel hat etwas an Dominanz eingebüsst. War eine Frage der Zeit, ist schliesslich der FC St.Gallen.

Minute 57 – Ajeti trägt übrigens ein Suarez-Gedenk-Tape an der rechten Hand. Wenn er nachher noch in Vilotics Schulter beisst, dann ist er definitiv für grössere Aufgaben bestimmt als die Super League.

Minute 55 – Das Spiel plätschert gerade etwas vor sich hin. Wir schweifen gedanklich ab. Erinnerungen an den letzten Abend kommen hoch. Unsere Facebook-Fans wissen: R.S. hatte Geburtstag, R.S. und R.S. feierten mit. Die trinkfreudige Runde hat dabei festgestellt: R.S. sieht aus wie Constantins Sohn. Ob das Ramona auch schon aufgefallen ist?

Minute 52 – Dass es hier unentschieden steht, ist eigentlich keine Überraschung, betrachtet man die Ausgangslage. Vor diesem Spiel hatten die beiden Teams gleich viele Punkte. Auch die Bilanz der letzten fünf Direktduelle ist ausgeglichen. Und sogar gelbe Karten haben die beiden Teams in dieser Saison bisher gleich viele geholt.

Minute 49 – In der zweiten Halbzeit muss St.Gallen kein frühes Gegentor hinnehmen. Das weckt Hoffnungen, zumal der FCSG bereits wieder bestimmend auftritt.

Minute 46 – Die Partie ist mittlerweile wieder im Gange. Ajeti hat eben den Ball berührt. Der SENF weiss exklusiv: Bei jedem Ballkontakt wird der Stürmer 100’000 Franken teurer. Ein Praktikant aus der Geschäftsstelle ist eigenhändig engagiert worden, um die Ballkontakte zu zählen.

14 Uhr 46 – Ein kurzes Einwärmen der Mannschaft nach der Pause ist bei Contini Usus. Allerdings verletzt sich Salihovic offensichtlich bei den kurzen Sprints, wird nun herausgetragen von den Physios. Für ihn kommt Gaudino.

14 Uhr 44 – Die Haupttribüne leert sich traditionell während der 15-minütigen Spielunterbrechung. Man zieht sich in die Logen zurück, deckt sich mit Fussvolk-Fastfood ein oder geht sich auf der Toilette die Haare machen, um auf seinem Instagram-Profil ein lässiges Bild placieren zu können, das Jetset-Lifestyle suggeriert. Was wir machen: Herumstehen, weil wir uns das Bier entweder nicht leisten können oder der Kater sich zu sehr gegen dessen Einnahme wehrt und die Like-geilen und kosmetisch optimierten HSG-Frauen angaffen.

Pause – Adrien Jaccottet bittet zum Pausentee. Wir haben hier bisher ein Fussballspiel gesehen, was ja an sich keine Selbstverständlichkeit ist, wenn der FC St.Gallen antritt.

Minute 42 – Buess grätscht einen Zürcher um, der darauf liegen bleibt, was Buess jedoch nicht weiter stört, spielt einfach weiter. Genau jene Aggressivität und Unfairness, die ich in der anstehenden Grümpelisaison an den Tag legen will. #inspirationsunday

Minute 41 – Wenn St.Gallen und GC aufeinander treffen, sind Tore garantiert. Das letzte 0:0 zwischen diesen beiden Teams gab es vor über zehn Jahren, am 7. April 2007. Im Tor standen Razzetti und Coltorti. An der Seitenlinie Rolf Fringer und Krasimir Balakov. Keine Angst, wir wissen sowas auch nicht auswendig, sondern von dieser Seite.

Minute 39 – St.Gallen legt hier genau jene Dominanz an den Tag, die sich Joseph „Pep“ Zinnbauer immer erträumt hatte. Leistungswende in St.Gallen. Klares Ja!

Minute 34 – Toko holt nahe der Eckfahne einen Freistoss heraus, den Barnetta flach zum freigelaufenen Aleksic tritt. Das Spielgerät dreht sich in den rechten Torwinkel. Ausgleich! Die St.Galler nun also nicht nur bemüht, sondern auch erfolgreich. Im Gegensatz zu mir gestern bei Ramona. Bemüht, aber nichts weiter.

Minute 30 – Trotz Rückstand sehen wir einen bemerkenswerten Auftritt der St.Galler. Man kontrolliert GC, was vor allem am überall aufzufindenden Toko liegt, der zusammen mit Salihovic das grün-weisse Mittelfeld sinnvoll orchestriert. Man variiert die Angriffe, ist sowohl über die Seiten als auch über das Zentrum gefährlich. Nur die Chancen, die sich vor allem in der Startviertelstunde ergaben, konnte man nicht nutzen.

Minute 26 – In der Aktualität schlägt Toko einen weiten Ball zu Buess, der flankt aber schon wieder ins Leere.

Minute 25 – Das Spiel hat etwas an Intensität verloren. Wir erinnern uns an diesem geschichtsträchtigen Tag deshalb zurück. Vor genau 17 Jahren, am 21. Mai 2000, trennten sich Servette und Basel unentschieden, St.Gallen war Meister.

Minute 21 – Ajeti scheint ein Seelenverwandter von uns zu sein, kennt die Abseitsregel nämlich offensichtlich auch nicht. Spielt weiter, obwohl hier auf der Tribüne behauptet wird, er sei fünf Meter in dieser regelwidrigen Zone namens Abseits gestanden. Am Schluss heisst es für den Ball wieder: Let’s go to the Mall.

Minute 20 – Seit gestern ist es übrigens auch rechnerisch klar, dass St.Gallen nicht mehr absteigen kann. Treffen dürfte es dieses Jahr die Vaduzer. Da sieht man mal, was passiert, wenn die bisher fix budgetierten Punkte gegen den FCSG nicht auf dem Punktekonto landen.

Minute 19 – Pfeifkonzert des Espenblocks. Andreas Gabbalier kann einpacken.

Minute 17 – Dabbur foult Mutsch und sieht dafür Gelb. Danach beschwert er sich, als ob sein 10-jähriges Ich von der Mutter Hausarrest und TV-Verbot erhalten hätte.

Minute 14 – Erste Hochrechnungen (das SENF-Meerschweinchen Mayo hat ein 1:0 für den FCSG gewürfelt) ergeben, dass Grün-Weiss heute gewinnen wird. Alles zum Ostschweizer Stimmungssonntag hier im Liveticker.

Minute 12 – Super, überragend, wunderbar sei der Reflex Joel Malls eben gewesen. Die Haupttribüne geizt nicht mit öffenlicht bekundeter Begeisterung. Ich bin angewidert. Adjektive wie super, überragend und wunderbar existieren in meinem Sprachduktus nicht. Dafür sind mir die Dinge zu gleichgültig. Sensationelles ist maximal gut. Ich bin abgestumpft vom FCSG, von Ramona, ach, dem Leben überhaupt. Als erschwingend empfinde ich einzig Schadenfreude, Katzengifs und Bier.

Minute 11 – Trotz Gegentor: Der FC St.Gallen startet hier ganz ansehnlich. Aleksic weigert sich, den Ball zu verlieren und kommt aus aussichtsreicher Position zum Abschluss. Dieser ist dann aber schwach.

Minute 9 – Auch über rechts kommt St.Gallen zu einer Chance. Mutsch steht am Ursprung davon. Mit einem Pass in die Spitze lanciert er Buess mustergültig (#phrasenschwein), der flankt aber in die Leere.

Minute 7 – Dass Wittwer am bisher gefährlichsten Angriff beteiligt ist, ist kein Zufall. Der Verteidiger hat seine beiden bisherigen Saisontore gegen die Hoppers geschossen. Offenbar ist er gegen GC jeweils besonders motiviert.

Minute 6 – Auch St.Gallen spielt mit. Wittwer und Ajeti brechen auf links durch, Ajeti kommt zum Abschluss. GC-Goalie Mall muss sich lang machen.

Minute 1 – Da waren wir so vertieft in die immerhin 30-sekündige grammatikalische Überprüfung des Eintrags aus der ersten Spielminute, dass wir doch wirklich das erste Tor verpasst haben. Wir sehen mehrere GC-Spieler angeführt von Dabbur jubeln. Dürfte also die Führung für die Zürcher sein. Torschütze mutmasslich Dabbur, sofern er keinen Anfall von überzogener Selbstinszenierung hatte.

Minute 1 – Das Spiel läuft.

13 Uhr 38 – Ein Haupttribünengast hat uns eben tatsächlich gefragt, ob wir vom Blick seien. Nun haben wir alles erreicht, alles gesehen. Besser kann es nicht mehr werden. #lifegoals Als ich mich aufmache, das Stadion mangels Motivation zu verlassen, greift der heute ebenfalls präsente Dr. O.W. ein und spricht mit beruhigender Baritonstimme auf mich ein: „Man muss nicht immer Ziele haben. Manchmal ist es auch schön, sich einfach ohne Druck einer Aufgabe hinzugeben und sich in ihr zu verlieren.
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