, 11. Januar 2017
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Für Pioniergeister und alle, die es noch werden wollen

Die Palette ist auch bei der elften Ausgabe des Nordklang-Festivals am 9. und 11. Februar in St.Gallen wieder breit: Von finnischem Folk bis zum schnörkellosen Techno aus Dänemark ist fast alles dabei. Und: Wer will, kann noch mithelfen.

Ida Gard aus Dänemark spielt am 11. Februar zweimal: abends im Pfalzkeller und am Nachmittag in der Viegener Optik. (Bilder: Nordklang)

Etwas ist fast jedes Jahr gleich beim Nordklang-Festival: Wenn man sich nicht herzhaft mit der Musikszene im Hohen Norden auseinandersetzt, kennt man kaum mehr als einen oder zwei der vielen Namen auf dem Programm.

Daran hat sich auch im elften Festival-Jahr nichts geändert. Der Däne Lasse Matthiessen ist uns noch ein Begriff, weil er vor etwa zwei Jahren im Kulturhaus Rose in Stein gespielt hat, über Gidge stand letzten Frühling was im «Cone Magazine», und M€RCY und Antonio Gram heissen die Soloprojekte der Gründungsmitglieder von Reptile Youth.

Esben Valløe aka Antonio Gram

Der Rest des diesjährigen Line-Ups ist Neuland. Und das ist auch gut so, denn was gibt es Schöneres, als Unbekanntes zu entdecken – und in gut vier Wochen gleich noch live vor der eigenen Haustür zu erleben. Eine Pionier-Haltung, die auch von den Macherinnen und Machern des Nordklang-Festivals gepflegt wird, etwa wenn sie sich am SPOT-Festival in Århus regelmässig Inspiration fürs heimische Programm holen.

Keine Genre-Schubladen, sondern Kategorien

Damit man sich trotzdem einigermassen orientieren kann, gibt es seit letztem Jahr verschiedene Skalen auf dem Nordklang-Flyer. Sie versuchen, die Musik der eingeladenen Künstlerinnen und Künstler einzuordnen, aber nicht in beengte Genre-Schubladen, sondern in Kategorien wie «traditionell bis modern», «instrumentell bis elektronisch», «laut bis leise» und «fröhlich bis melancholisch».

sir Was aus Schweden müsste demnach eher elektronisch, leise, melancholisch und sehr modern klingen. Nachdem wir YouTube intensiv konsultiert haben, können wir das grob so bestätigen:

 

Valdimar aus Island klingen ebenfalls vielversprechend (auch wenn wir kein Wort von dem verstehen, was sie singen). Im Programm ist die Band als eher instrumentell und modern gelistet und soll laut Nordklang-Präsidentin Larissa Bissegger eine «ziemlich abgefahrene Truppe» sein:

 

Sehr traditionell und fröhlich kommen Hohka daher. Das Folk-Musik-Ensemble aus Finnland ist schon seit mehr als zehn Jahren aktiv und ist auch schon ordentlich rumgekommen:

 

So ziemlich das Gegenteil von Hohka: M€RCY. Sie reissen den «Ausklang» am Samstagabend in der Grabenhalle und machen «schnörkellosen Techno», sagt Bissegger. Fürs Aufwärmen am selben Abend sind The Youth aus Dänemark zuständig, eine Band, die sich auf Garage-Rock aus den 60ern spezialisiert hat.

Den Abgang machen mit M€RCY

Das generelle Einwärmen geht aber bereits am Donnerstag zuvor vonstatten, wenn die vier Damen von We Like We, ebenfalls aus Dänemark, im Kinok den Schweizer Stummfilm Der Rächer von Davos von Heinrich Brandt vertonen (um 19 Uhr und ein zweites Mal um 21 Uhr). Darin geht es um «die schöne Agnes», die sich in den Grafen de Miliesco verliebt, welcher es wiederum nur auf Agnes’ Geld abgesehen hat. Schneekutschenrennen und Showdown auf dem Viadukt der Rhätischen Bahn inklusive.

Für einmal ohne Vorklang

Zum zehnjährigen Jubiläum letztes Jahr hat Nordklang-Gründer Felix Van den Berg die Leitung des Festivals an ein junges Team abgegeben. Dieses sei nach der erfolgreich bestandenen Feuertaufe im letzten Jahr weiter zusammengewachsen und freue sich nun sehr auf die diesjährige Ausgabe des Nordklang-Festivals, sagt Bissegger.

Einziger Wehmutstropfen: Der geplante «Vorklang», eine Kooperation mit Katrine Stochholm aus Dänemark und hiesigen Künstlern in der Kirche St.Laurenzen, musste aus organisatorischen Gründen kurzfristig abgesagt werden.

Die gute Nachricht: Das Nordklang sucht noch Helferinnen und Helfer, zum Beispiel an der Garderobe, an der Kasse oder für die Betreuung der Bands. Das Ganze ist ehrenamtlich, wie alles beim Nordklang, aber wer will schon Geld für eine Gratis-Exkursion in die musikalischen Gefilde des Hohen Nordens. Wer Lust hat, kann sich melden: bei Dominik vom Verein Nordklang.

Nordklang 2017: 9. und 11. Februar, Grabenhalle, Palace, Pfalzkeller, Hofkeller und Kellerbühne St.Gallen. Showcase mit Ida Gard: 11. Februar, 15 Uhr, Viegener Optik St.Gallen. Ausführliches Programm: nordklang.ch.

Rahmenprogramm im Kinok, schon ab jetzt: Welcome to Norway. Infos und Spielplan: kinok.ch.

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