, 11. Februar 2015
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10 Gründe für die Fasnacht

«Scheiss-Fasnacht» beschweren sich die Anständigen Jahr für Jahr. Doch die Narrenzeit hat durchaus auch ein paar gute, ja fast schon revolutionäre Seiten. Finden zumindest wir. Hier drum unsere zehn Pro-Fasnachts-Argumente.

  • Cliquen, Konfetti, Chäpselipistolen (yay!).
  • Zweitens: An der Fasnacht darf man endlich mal wieder so richtig scheisse aussehen. Und wird dafür erst noch gelobt – wenns gut läuft. Ansonsten einfach dran denken: Andere sehen das ganze Jahr über so aus.
  • Die Fasnacht ist überhaupt ein guter Ort, um die Empathie-Skills etwas zu trainieren: Kopftuch auf und mal schön ein Weilchen die misstrauischen Blicke auf sich spüren. Oder als Mann: Mit ein bisschen brauner Schuhwichse und einer Afro-Perücke ganz authentisch nachfühlen, wie das so ist, am St.Galler Hauptbahnhof von den Cops auseinandergenommen zu werden.
  • Aber Vorsicht: Blackfacing ist phöse, politisch inkorrekt. Oder zumindest verpönt. Abseits der staatlich geförderten Humorprogramme existiert jedoch ein unter Umständen recht wohltuendes Nonsens- und Satireuniversum namens Schnitzelbängg. Allerdings ist das jeweilige Qualitätsgefälle dort etwa ähnlich steil wie beim traditionellen Cabaret. Das Gute: Schnitzelbänke kosten in der Regel nicht so viel Eintritt.
  • Fünftens: Man könnte etwas gegen den Fachkräftemangel in der Schweiz tun, analog zur Olma, und sich hemmungs- und bedenkenlos auf den fasnächtlichen Paarungsmarkt werfen. Neun Monate später, im November 2015, könnten die Früchtchen dann bereits geerntet werden. (Und wem die Fachkräfte aus dem Ausland reichen, sei das Komasaufen wärmstens empfohlen. Denn wer das Schlüsselloch nicht mehr findet, braucht auch keine Kondome mehr. Voraussichtlich.)
  • Die Verkleidungen wurden übrigens extra erfunden, um einem möglicherweise peinlichen Wiedersehen vorzubeugen. So kann sich auch die hiesige Bratwurstprominez getrost inkognito unters Volch mischen. Dieses wiederum kann endlich mal einen Tag lang Scheit Lin, Shakira oder Justin Bieber spielen.
  • Genau: Männer können sich schminken, ohne von anderen Männern dafür ausgelacht zu werden. Ausnahmsweise. Frauen dürfen das knappe Krankenschwestern-Outfit montieren und sich wie auch im Rest des Jahres als Frischfleisch fühlen. Oder in einer dekorierten Bar anheuern und in einer Woche soviel wie sonst in einem Monat verdienen. So lohnt es sich wenigstens, dass keiner den schönen Lidschatten bemerkt.
  • Ob mit oder ohne Verkleidung, an der Fasnacht kann man für kurze Zeit eine ganz besondere Spezies in ihrer natürlichen Umgebung beobachten: Guggen, die Punks der Blasmusik. Sie kommen ganz ohne Lightshow, Autotune und Edel-Catering, dafür mit Pauken und Trompeten, Haargel, Chaos und schrägen Tönen. Und: Guggen haben noch Drummer, die diesen Namen verdient haben. (Ich wette übrigens, dass Helene Fischers Atemlos dieses Jahr den Fasnachts-Grammy einheimst… Andere Vorschläge?)
  • Das Fasten danach soll sich ja lohnen. Drum schnell nochmal an die Fasnacht und zwei, drei Schenggeli verdrücken. Oder ein paar Fasnachtschüechli, Krapfen, Berliner. Gelegenheit gibts noch bis Aschermittwoch.
  • Und das Beste zu Letzt: An der Fasnacht gibts haufenweise Maskenbälle und darum kein Vermummungsverbot. Olé!

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In Gedenken an den Vampirball – R.I.P.

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