, 28. August 2010
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1,8 Mio. aus der leeren Kasse (Bye, bye BAG 3)

Wer ist schuld am Debakel? Der Weg zur Erkenntnis führt über viele kleine Mosaiksteinchen. Es gibt aber auch eigentliche Mosaikbrocken, die fast schon ein ganzes Bild ergeben. Dazu gehört der Zaubertrick, wie man aus einer leeren Kasse 1,8 Mio. verschiebt. Zu finden ist die Geschichte in der Parlamentsvorlage in Staatskanzlei-Prosa. Es geht um die Bauabrechnung, […]

Wer ist schuld am Debakel?
Der Weg zur Erkenntnis führt über viele kleine Mosaiksteinchen. Es gibt aber auch eigentliche Mosaikbrocken, die fast schon ein ganzes Bild ergeben. Dazu gehört der Zaubertrick, wie man aus einer leeren Kasse 1,8 Mio. verschiebt. Zu finden ist die Geschichte in der Parlamentsvorlage in Staatskanzlei-Prosa.

Es geht um die Bauabrechnung, die die BAG 2009 vorgelegt hat. Zur Erinnerung: Gedacht war das Geld für den Bau von Logen und der Inneneinrichtung. Weil die BAG vor der Stadioneröffnung aber logischerweise keine Einnahmen ausweisen konnte, musste das Geld zu sehr ungünstigen Konditionen bei verschiedenen Banken zusammengekratzt werden. Komischerweise war die Abrechnung (12,8 Mio. Franken) um 2,6 Mio. Franken höher als erwartet. Der Hauptgrund: 1,8 Mio. dieses Baukredits waren im ersten Halbjahr 2008 dem FC St.Gallen ausbezahlt worden.

Was machte der FCSG mit dem teuren Geld: Es war die Zeit, als Trainer Fringer übereilt entlassen und mit Balakov der falsche Trainer verpflichtet wurde. Die Zeit als ein Brasilianer namens Luis Mario direkt von der Copacabana dem FC zur Hilfe eilte. Man könnte auch sagen: Das Geld wurde zum Fenster hinausgeworfen.

Interessanter ist aber: Wer hat diese ziemlich anrüchige Transaktion bewilligt?Suchen muss man nicht lange:

FCSG-Verwaltungsratspräsident Dieter Froehlichmusste eigentlich nur BAG- Verwaltungsrat Dieter Froehlich überzeugen.
FCSG-Verwaltungsrat Bill Mistura musste gegenüber BAG-CEO Bill Mistura  nicht viel Überredungskünste einsetzen.

Eigentlich gaben sie sich das Geld selber. Es blieb sozusagen in der Familie.

Was mögen sie sich dabei gedacht haben?

Nach uns die Sintflut?

Wenn es schief geht, zahlt die öffentliche Hand?

Forsetzung folgt

1 Kommentar zu 1,8 Mio. aus der leeren Kasse (Bye, bye BAG 3)

  • Hansueli Stettler sagt:

    Die Misere ist wie so oft in St.Gallen systemisch gut verankert. In der – bereits längeren Vergangenheit wurde dem FC bei seinen periodisch auftauchenden Finanznöten jeweils die Miete für Stadion und andere Räumlichkeiten erlassen, dann wiederum das Stadion geschenkt (zur Aufnahme einer Hypothek wohl?) später zur Refinanzierung der neuerlichen Krise das Stadium abgekauft… Immer bezahlt: Papa Staat. In der AFG-Arena machen sie – unerzogen und unerwachsen, wie sie immer noch sind, genau so weiter, wie sies gelernt haben. Letztes Jahr schenkte ihnen der Stadtrat z.B. das Wasser, welches sie für die Bewässerung des Rasens brauchen. Unter dem Titel: wir schmeissen dieses Breitfeldwasser wegen der Verunreinigung mit Kohlenwasserstoffen eh weg. So wird eine Altlast mit der anderen verknüpft. Unheilig, diese Allianzen bis hinauf in den Stadtrat. Der FC gehört gezügelt, um nicht zu sagen gezüchtigt: Nur ein Neuanfang mit allem Drum und Dran kann den Sport noch retten. Der Imageträger FC SG wird seinem Standort sonst einfach weiter schaden.
    Hansueli Stettler

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