, 24. November 2022
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Das Eine-Frau-Orchester

Emily Wells kreiert wunderbar vielschichtigen Experimental-Pop. Heute gastiert die Multiinstrumentalistin mit ihrem neuen Album «Regards to the End» im Gepäck in der St.Galler Grabenhalle.

Emily Wells ist live ein Erlebnis. (Bild: pd)

Ein Ton, ein Akkord, eine Melodie. Daraus bildet sich ein Muster, das sich wiederholt und doch immer wieder ändert, weil neue Töne, Akkorde und Melodien hinzukommen. Die Musik von Emily Wells ist wie ein Kaleidoskop. Ihre Songs sind in steter Bewegung – und bewegen emotional.

Emily Wells: Donnerstag, 24. November 2022, 20.15 Uhr, Grabenhalle St.Gallen; Support: Kate Birch.

Die 41-jährige Multiinstrumentalistin ist ein Eine-Frau-Orchester. Sie loopt Violine, Gitarre, Schlagzeug, Flöte, Glockenspiel, Piano, Keyboard und andere Instrumente und baut so ein spiralförmiges Gerüst aus unterschiedlichen Klängen, in das sie nach und nach neue Verzierungen einwebt. Dabei vereint sie Klassik mit elektronischer Musik, sie ist mal orchestral, dann wieder minimalistisch. Den Rahmen bildet ihre so körperliche, manchmal auch gespenstisch-schwebende Stimme, die einen von allen Seiten einnimmt.

Immer ganz nah am Herz

Zwölf Studioalben hat Emily Wells inzwischen veröffentlicht, auf jedem stellt sie ihre Vielseitigkeit von Neuem unter Beweis. Auf ihrem neusten Werk «Regards to the End» rückt die Amerikanerin das Thema Endlichkeit ins Zentrum. Sie singt vom Untergang der Menschheit und spannt dabei den Bogen von der Klimakrise bis zur Aids-Epidemie. Die Songs sind mal kühl, mal warm, mal kraftvoll, dann brüchig, manchmal auch alles zusammen innerhalb eines einzigen Stücks.

Das Ergebnis ist wunderbar komplex und doch zugänglich, vor allem deshalb, weil die Musik von Emily Wells immer ganz nah am Herz ist. Und bei jedem Hördurchgang hält sie neue Überraschungen parat, offenbart neue Details.

Vom Klangsamen zum Song

Genau das macht nicht nur ihre Platten zu Erlebnissen, sondern erst recht ihre Konzerte. Emily Wells zerlegt ihre Songs auf der Bühne in Einzelteile und baut sie dann neu zusammen, Instrument um Instrument, Klang um Klang, Loop um Loop. Dieser Prozess geschieht völlig organisch, so als bräuchte es nur einen einfachen Klangsamen der Musikerin, aus dem sie dann von allein wachsen.

Wer Emily Wells bei einem ihrer bisherigen vier Konzerte in der Grabenhalle bereits einmal erlebt hat, weiss, wie faszinierend ihre Auftritte sind. Und wer sie noch nie gesehen hat, sollte umso mehr hingehen.

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