, 20. Juni 2014
1 Kommentar

Daumendrücken für Kei Eidgenosse

Heute abend spielt die Schweiz gegen Frankreich. Oder auch: Shaqiri gegen Benzema. Dachs haben den passenden WM-Song dazu eingespielt: «Kei Eidgenosse».

Die Schweizer Nati ist die Auswahl mit dem stärksten Migrationshintergrund an der WM in Brasilien. Die Statistik, die der Australier James Offer vor dem Turnier erstellt hat, führt auch den heutigen Gegner Frankreich auf den ersten Rängen. «Les Bleus» sind, wie die Rot-Weissen, eine faszinierend bunte Truppe, also höchst zeitgemäss. Und erfolgreich.

Das ist auch dem aufmerksamen Dachs nicht entgangen: Die St.Galler Elektrospezialisten mit den schlauen Texten haben einen eigenen WM-Song eingespielt. «Kei Eidgenosse» lässt den Ball auf dem roten Platz in St.Gallen und vor der Synagoge hüpfen und behauptet keck: «Mir sind kei Eidgenosse, mer sind no so vill meh, sösch wert kei Goal meh gschosse». Ball- und wortspielerisch gratuliert der Song dem Goalgetter des Eröffnungsspiels («Haris macht die Kinder froh»), kippt nebenbei den Nationalmythos von 1291 in den Kübel und erinnert an den Beginn der modernen Schweiz, 1848.

Hier gehts zum Song:

In ein paar Stunden wissen wir, wie Rotweiss gegen Bleu ausgegangen ist. Gewinner wird, so oder so und auch wenn es die Ewiggestrigen noch nicht wahrhaben wollen, die Einwanderungsgesellschaft sein. Und der Song von Dachs.

 

1 Kommentar zu Daumendrücken für Kei Eidgenosse

  • Apostel sagt:

    Danke für die alternative und politische Antithese zum restlichen WM-Müll. Jedoch aufgepasst mit dem Begriff der „Multikulturalität“! Der Fokus auf den Bereich der „Kultur“ kann zu einer Depolitisierung von Migration führen. Migrant_innen werden dann als Vertreter_innen einer „fremden“ Kultur exotisiert, ihnen wird damit jedoch die politische und rechtliche Mitbestimmung abgesprochen (Kebap und Folklore anstatt Stimmrecht und Familiennachzug). Migranten wie die Tschutter werden dann zu „Vorzeige-Jugos“ hochstilisiert, die sich zwar ihre kulturellen Eigenheiten bewahrt, aber sich vorbildlich an das „Schweizer System“ assimiliert hätten.

    Mal ganz abgesehen davon, dass man sich durchaus fragen kann, ob es denn so etwas wie verschiedene, einheitliche Kulturen überhaupt gibt, die sich dann in einer Multi-Kulti-Gesellschaft so schön nebeneinander stellen lassen (wie am alljährlichen Begegnungstag in St.Güllen)

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