, 26. September 2014
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Die Suche nach der richtigen Mischung

Nach dem Sieg über die Grasshoppers ist Jeff Saibene überzeugt, die richtige Stammformation gefunden zu haben. Neben Yannis Tafer spielt dabei ein schmächtiger Brasilianer namens Everton eine wichtige Rolle.

Vielleicht sei er der einzige gewesen, sagte Jeff Saibene nach dem Match gegen die Grasshoppers: Aber beim Spiel gegen Le Mont habe er erstmals das Gefühl gehabt, «das könnte funktionieren».

Deshalb nahm er wahrscheinlich zum ersten Mal in dieser Saison keine Änderung in der Aufstellung vor. Und ein Brasilianer namens Everton kam zu seinem ersten Einsatz in der Super-League.

Dessen Spielweise nennt Saibene wahlweise «giftig» oder «bissig». Everton sei ein Teamplayer, einer, «der sehr viele Zweikämpfe gewinnt».

Der Brasilianer sei aber auch einer dieser Spieler aus der Challenge League, die zuerst drei, vier Monate Zeit benötigten, um sich an das neue Niveau, an den Betrieb eines Super-League-Klubs zu gewöhnen. Er sei erstmals «ein richtiger Fussball-Profi», so Saibene.

Everton Luiz Guimaraes ist 26-jährig, spielte eine Saison für den FC Lugano (28 Einsätze, drei Tore). Zuvor war er unter anderem in Mexiko für San Luis (Primera Division), in Brasilien für  Clube de Regatas, Bragantino oder Palmeiras engagiert.

Als er mit der St.Galler U-21 beim Startspiel der Promotion League gegen den SC Brühl spielte, agierte er unauffällig im zentralen Mittelfeld. Praktisch keiner seiner Pässe lancierte direkt einen Angriff, er wagte sich kaum je in die Platzhälfte des Gegners. Dafür verlor er fast keinen Zweikampf.

Gegen die Grasshoppers hatte er dann allerdings einen offensiven Auftritt. In der 29. Minute reagierte er gedankenschnell auf einen schlechten Pass von Dingsdag auf Grichting, schnappte sich den Ball, lief los in Richtung Strafraum. Seine präzise Flanke legte Cavusevic etwas unproduktiv zurück und entschärfte damit eigentlich die Situation. Doch dann schoss Tafer aus rund 16 Metern den GC-Verteidiger Gülen an und der abgelenkte Ball flog zum 2:0 ins Tor.

Auffällig waren die vielen Tacklings von Everton. Er ist kein Raumdecker und Löcherstopfer nach dem Modell Janjatovic, sondern ein aufsässiger Störer, der aggressiv den direkten Körperkontakt sucht. Everton erinnerte an den Auftritt von Mario Mutsch, vor rund einem Jahr im defensiven Mittelfeld im Auswärtsmatch gegen Swansea.

Hat Everton den Ball, spielt er ihn oft sofort weiter. Meistens direkt. Es sind oft nur kurze Pässe von zwei, drei Metern, mit denen eine schwierige Situation gelöst oder anderen Spielern die Möglichkeit für eine Angriffsaktion eröffnet wird. Diese Zuspiele sind besonders dann wirkungsvoll, wenn sie rasch gespielt werden. Voraussetzung dafür ist, dass der Spieler weiss, wo seine Mitspieler stehen – und sie nicht zuerst suchen muss. Im Spiel gegen die Grasshoppers beging Everton praktisch keinen Fehler.

Vor einem Jahr gab es einen anderen Spieler aus der Challenge League, der sich nach einer Angewöhnungszeit rasch einen Stammplatz eroberte: Neben vielen guten Spielen lieferte Roberto Rodriguez seither aber auch wieder unauffällig Partien ab und hat mit Formschwankungen zu kämpfen.

Es könnte für Everton ähnlich laufen.

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