, 12. September 2014
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FCSG: Probleme in Offensive und Defensive (oder umgekehrt)

Die Tücken des Systemfussballs: Wenn der FC St.Gallen Druck machen will, muss er Lücken in der Defensive in Kauf nehmen. Wenn er defensiv spielt, kann er im Angriff nur auf Glück und Zufall hoffen.

 

Gegen den FC Basel spielte St. Gallen im zentralen Mittelfeld mit Demiri und Janjatovic – und gewann.

Im Heimspiel gegen den FCZ hiess die Kombination im Zentrum Mathys und Janjatovic. Der Match ging sang- und klanglos verloren.

Ist Demiri besser als Mathys?

Der Unterschied liegt vor allem in der Ausrichtung der ganzen Mannschaft.

Gegen den FCB versuchte St.Gallen gar nicht erst das Spiel zu machen, sondern lauerte darauf, nach Balleroberungen im Mittelfeld schnelle Gegenstösse zu lancieren. Die Basler taten den St.Gallern den Gefallen und begingen genügend Fehler, damit Albert Bunjaku zwei Tore erzielen konnte.

Der FC Zürich liess nicht nur praktisch keine Fehler im Aufbauspiel zu, er stand in der Defensive auch sehr solide. Die nominelle Dreierabwehr verwandelte sich immer wieder in eine Fünfer-Abwehrkette.

Der FC St.Gallen hatte bereits in den Startminuten klargemacht, dass er das Spiel diktieren wollte. Die Mannschaft war bereit, dafür viel Aufwand in Kauf zu nehmen. Ziel war es, den Gegner in dessen Platzhälfte einzuschnüren. Dafür mussten sich dort möglichst viele Spieler aufhalten. Nur so wurden in Zweikämpfen Überzahlsituationen geschaffen, konnten Passwege zugestellt und Abpraller abgefangen werden. Wie üblich bei Saibenes Mannschaft machten dabei die offensiven Mittelfeldspieler auf den beiden Seiten den Weg frei für die Aussenverteidiger, die gefährliche Vorstösse lancieren sollten. Im Idealfall hätten sich genügend Angreifer in und um den Strafraum befunden, um die Flanken zu verwerten.

Diese Taktik ist vielleicht die einzige Möglichkeit für eine Mannschaft mit einem eher durchschnittlich besetzten Angriff, um Druck aufzubauen. Sie ist aber vor allem riskant. Bei schnellen Gegenstössen steht in der Defensive zu wenig Personal, oder sie ist nicht geordnet. Immer wieder mussten vor allem Besle, aber auch Kapiloto auf den Seiten für die noch nicht zurückgeeilten Aussenverteidiger Mutsch und Lenjani klären. Es galt, Flanken ins verwaiste Zentrum unbedingt zu verhindern – auch um den Preis von Fouls.

In der Halbzeitpause hätte Saibene die Mannschaft noch neu ausrichten könnten – er entschied sich, die offensive Variante beizubehalten. Es war ein Vabanque-Spiel, das nicht aufging. Als dann von der Seitenlinie zum Rückzug geblasen wurde – und Demiri für Bunjaku eingewechselt wurde – war es zu spät. Die Mannschaft fand nicht mehr zu ihrer defensiven Stabilität zurück.

Und Demiri? Saibene sieht im zentralen Mittelfeld noch Potenzial für eine Steigerung. Das schliesst Demiri ein, der bisher klar im Schatten seines nominellen Vorgängers Stéphane Nater geblieben ist.

Saibene sagt: Gegen den FC Basel habe Demiri gut gespielt, andere Spiele waren eher Durchschnitt. Man solle aus ihm keinen Spieler machen, der er nicht sei. Der Mittelfeldspieler könne das Spiel gut lesen, stopfe viele Löcher und wirke deshalb oft unauffällig. Ihm fehle nach wie vor der Rhythmus und auch etwas Spielpraxis.

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