, 18. Mai 2016
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Hohe Dächer: Die Sicht des Architekten

Die neuen Busunterstände auf dem St.Galler Bahnhofplatz polarisieren: zu wuchtig, zu unsensibel, lautet die Kritik. Jetzt nimmt der Architekt Stellung: Die Dächer entsprächen dem grossstädtischen Massstab des Platzes.

Dass die ersten beiden Busperron-Dächer an der Kornhausstrasse mit ihrer ungewohnten Höhe Diskussionen auslösen, versteht auch Architekt Lorenzo Giuliani. Das Architekturbüro Giuliani Hönger hatte zusammen mit einem Planerteam mit dem Projekt «Akari» den Wettbewerb für die Erneuerung des Platzes gewonnen. Ein solcher Massstabwechsel, wie man ihn hier nun sieht, gebe oft zu reden, so der Architekt. Noch stünden die beiden Dächer etwas verloren da, wenn aber der Bahnhofplatz und die neue Halle über der Unterführung Ost einmal fertig seien, werde man die Dächer als logischen Teil der Neugestaltung des Platzes wahrnehmen.

Zuerst sollten es fünf Meter sein

Über die Höhe der Dächer, so erfährt man von Lorenzo Giuliani, sei bei den Planungen intensiv diskutiert worden. Ursprünglich sei von den zuständigen Stellen der Stadt sogar eine Höhe von fünf Metern verlangt worden. Gemeinsam habe man nun die Höhe um rund zehn Prozent verringert, auf gut viereinhalb Meter. Ein dickes Dossier mit technischen Anforderungen habe die Planung nicht ganz einfach gemacht, stellt der Architekt weiter fest. Die Dächer seien nach den funktionalen Anforderungen konstruiert: Die Dachkante überragt die doppelstöckigen Busse an der Haltekante um einen halben Meter.

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Die jetzige Höhe vertrage sich mit den umliegenden Gründerzeit-Bauten, so Giuliani weiter. Deren Sockelgeschosse sind alle auch etwa fünf Meter hoch. Der St.Galler Bahnhofplatz und seine Umgebung hätten grossstädtische Dimension. Grossstädtisch werde auch die künftige Halle über dem Aufgang aus der Unterführung Ost in Erscheinung treten. Deren Unterkante wird ebenfalls auf viereinhalb Metern liegen, gleich hoch wie die Busperron-Dächer.

«Deutlich grosszügiger»

Insgesamt werde die Situation künftig deutlich gosszügiger werden, als sie früher war. Wer aus der Bahnhofunterführung Ost hinauffährt oder -steigt, wird vor einer sechzehn Meter breiten, offenen Passage stehen, die zum Kornhausplatz mit dem achteinhalb Meter hohen Lämmlerbrunnen führt. Die Wartehallen werden links und rechts dieses Durchgangs als «Doppelbünder» mit Stützen in der Mitte, gebaut «und werden sehr ausgewogen wirken», so Lorenzo Giuliani.

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