, 24. November 2022
keine Kommentare

Im Dezember: Saiten fährt SOB

Saiten hat sich hinter die Kulissen der drittgrössten Normalspurbahn der Schweiz begeben. Ausserdem im Dezemberheft: Paul Rechsteiner, neue Ostmusik, Güllens grünes Gemüse und Monte Verità am Säntis.

Serafin Gerber, 1995, hat sich fürs Dezemberheft in den Treno Gottardo gesetzt und seine Reise ins Tessin fotografisch dokumentiert.

Die einen lieben ihn, andere rümpfen irritiert die Nase, wenn sie ihn vorbeifahren oder im Bahnhof stehen sehen. Die bronze-rot-schwarze Farbgebung des Südostbahn-Traversos lässt kaum jemanden kalt. Wie SOB-Chef Thomas Küchler im Interview ab Seite 32 erzählt, habe das Bundesamt für Verkehr (BAV) bei seinem Job-Antritt 2012 gewünscht, dass man in der schweizerischen Bahnbranche und darüber hinaus wieder vermehrt aus der Ostschweiz hören wird.

Küchler hat Wort gehalten. Die Südostbahn, die 2001 mit der Bodensee-Toggenburg-Bahn zur drittgrössten Normalspurbahn der Schweiz fusionierte, hat in den vergangenen Jahren einen beispiellosen Wachstumskurs gefahren. Über eine halbe Milliarde Franken hat die SOB zuletzt in Rollmaterial und Infrastruktur investiert, das Personal wurde – notabene zu einer Zeit, als das Coronavirus die Welt fest im Griff hatte – um über 200 auf heute 815 Personen aufgestockt.

Die SOB-Züge verkehren heute auf der kultigen Gotthard-Bergstrecke (Treno Gottardo) und seit einem Jahr auch auf der Aare-Linth-Linie (Interregio Bern-Olten-Zürich-Chur) – eine Kooperation mit den SBB, aber mit eigenem Auftritt. Dass die SOB damit neu auch im Fernverkehr mitmischt, ist ein Novum und politisch gewollt. Das BAV erhofft sich damit frischen Wind im Bahngeschäft.

Mit dem Fokus auf den Freizeitverkehr und der angestrebten Verlagerung desselben auf die Schienen habe man ein grosses CO2-Einspar-Potenzial, sagt SOB-CEO Thomas Küchler. Wie der Umstieg auf den ÖV mit On-Demand- oder weiteren Angeboten funktionieren könnte, testet die SOB derzeit mit verschiedenen Partnern in diversen Regionen der Ostschweiz.

Saiten hat sich darum in Kooperation mit der SOB, die dieses Heft mitfinanziert hat, auf Erkundungstour hinter die Kulissen des Bahnunternehmens begeben. Unser Redaktions-Neuzugang David Gadze hat einen Streckenläufer getroffen, Philipp Bürkler war im Servicezentrum in Herisau zu Besuch, Emil Keller liess sich von einem Bahnfanatiker in dessen Erinnerungen entführen. Spannende Einblicke gewährten uns auch die Transportplanung und die Transportleitstelle in Herisau. Und Schriftsteller Christoph Keller denkt in seinem Essay über das Bahnfahren im Allgemeinen und barrierefreies Reisen im Besonderen nach.

Ausserdem im abgefahrenen Dezember: Das Interview mit Paul Rechsteiner anlässlich seines Rücktritts aus der Bundespolitik, samt Erinnerungen von Weggefährt:innen, Band-Gespräche und neue Musik aus dem Osten (Vol. 2) und die zwei jüngsten Publikationen der Verlagsgenossenschaft St.Gallen: Iris Blums erstaunliche Forschungsreise zum Monte Verità am Säntis und Simone Meyers Chronik der Jugendbewegungen in St.Güllen.

Roman Hertler

 

Der Inhalt

Reaktionen/Positionen
Bildfang
Stimmrecht von Sangmo
Redeplatz mit Sven Sennhauser
Nebenbei gay von Anna Rosenwasser
Warum? von Jan Rutishauser

 

Schwerpunkt SOB

Unterwegs mit der Südostbahn: Saiten hat sich hinter die Kulissen der drittgrössten Normalspurbahn der Schweiz begeben.

Streckenläufer Urs Kälin. (Bild: Andri Voehringer)

Der Zugdoktor
von Philipp Bürkler

«Normaltage gibt es nicht»
von Roman Hertler

Zu Fuss den Gleisen nach
von David Gadze

Sie nannten ihn «Loki»
von Emil Keller

Zugtagebuch, post festum
von Christoph Keller

«Wir müssen noch viel mehr Leute auf die Bahn bringen –und zwar schnell»
von Roman Hertler

 

 

Perspektiven

Geballt: die Flaschenpost aus Bologna
von Georg Gatsas

 

«Die Bahn ist das Verkehrsmittel der Zukunft»

Paul Rechsteiner blickt zurück auf seine Jugend, die kulturpolitisch bewegten Jahre in St.Gallen und die grossen Aufbrüche in der nationalen Politik. Und nach vorn: zu den sinnvollen Bahn- und weniger sinnvollen Autobahnanschlüssen.

von Corinne Riedener

 

 

Kultur

Die neue Ostmusik

Mirco Glanzmann (Fraine, Dachs, Yes I’m Very Tired Now), Livia Heim alias Livia Rita, Barbara Egli (Frantic), Lorenz Niederer (Silentbass) und Vanessa Engensperger alias Skiba Shapiro im Gespräch über Vernetzung, Förderung und die Wahrnehmung regionaler Musik.

von David Gadze

Bild: Sara Spirig

 

Hippies, Hecht und Hermann-Stollen: Simone Meyers Chronik zur St.Galler Jugendbewegung
von Roman Hertler

 

Weiter im Text: Andreas Niedermanns Kampf um das Schreiben
von Richard Butz

 

Monte Verità am Säntis: Iris Blums Aufarbeitung der Ostschweizer Reformbewegungen
von Corinne Riedener

 

«Die Kunst muss im Zentrum stehen!»: Richard Tisserands Oeuvre complète in Kreuzlingen
von Kristin Schmidt

 

Frische Ideen: Ein junges St.Galler Filmteam macht sich einen Namen
von Selim Jung

 

Und zwischen uns ein Berg: der Dokfilm Rotzloch von Maja Tschumi
von Corinne Riedener

 

Gutes Bauen (III): Wie eine Kläranlage zur Stadt wird
von Daniela Meyer

 

Parcours: Kulturraum für Appenzell, Weihnachtsgeister, Nieder mit dem Fu$$ball

 

Plattentipps: Analog im Dezember
von Magdiel Magagnini, Lidija Dragojevic und Philipp Buob

 

Abgesang

Kellers Geschichten
Pfahlbauer jr.
Comic von Julia Kubik

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Impressum

Herausgeber:

 

Verein Saiten
Gutenbergstrasse 2
Postfach 2246
9001 St. Gallen

 

Telefon: +41 71 222 30 66

 

Hindernisfreier Zugang via St.Leonhardstrasse 40

 

Der Verein Saiten ist Mitglied des Verbands Medien mit Zukunft.

Redaktion

Corinne Riedener, David Gadze, Roman Hertler

redaktion@saiten.ch

 

Verlag/Anzeigen

Marc Jenny, Philip Stuber

verlag@saiten.ch

 

Anzeigentarife

siehe Mediadaten

 

Sekretariat

Isabella Zotti

sekretariat@saiten.ch

 

Kalender

Michael Felix Grieder

kalender@saiten.ch

 

Gestaltung

Data-Orbit (Nayla Baumgartner, Fabio Menet, Louis Vaucher),
Michel Egger
grafik@saiten.ch

 

Saiten unterstützen

 

Saiten steht seit über 25 Jahren für kritischen und unabhängigen Journalismus – unterstütze uns dabei.

 

Spenden auf das Postkonto IBAN:

CH87 0900 0000 9016 8856 1

 

Herzlichen Dank!