, 28. November 2019
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Im Dezember: Saiten wird CO2-neutral! CO2-neutral?

Ein Heft über Treibhausgase, die CO2-Bilanz von Saiten, erste Kompensationsmassnahmen – und warum das nicht genug ist. Ausserdem im Dezember: ein Perspektivenschwerpunkt aus dem Nahen Osten, ein Essay zur Lage der Bewegungen nach den Wahlen und der gezeichnete Adventskalender.

Die Bilder im Titelthema sind von Monica Ursina Jäger.

2019 wird als das Klima-Jahr in die Geschichte eingehen. Die Sorge um die unabsehbaren Folgen der Klimaerwärmung hat sich auf der Strasse lautstark manifestiert und ist von dort im Herbst auch ins Parlament geschwappt. Im Verlauf dieses aufwühlenden Jahres hat Saiten beschlossen, CO2-neutral zu werden. Davon handelt dieses Heft.

«Vergiss es: Die Schweiz spielt in Sachen CO2 sowieso keine Rolle.»

Stimmt nicht: Der individuelle Fussabdruck der Schweizer Bevölkerung ist mit sechs Tonnen CO2 jährlich oder sogar weit über zehn Tonnen, wenn man nicht nur die Produktion, sondern auch den Konsum mitberücksichtigt, überdurchschnittlich hoch. Und Klimawandel passiert weltweit. Das heisst: Alle müssen sparen. Aber nicht alle können es sich leisten.

Die Schweiz kann es. Saiten hat also alle relevanten Faktoren rund um die Entstehung, Produktion und Verbreitung von Magazin und Online-Plattform analysieren lassen. Klimafaktor Nummer eins, auf der Negativseite, ist das Papier des Magazins. Und Klimafaktor Nummer zwei die Gasheizung im Kulturkonsulat. Insgesamt aber fällt die CO2-Bilanz, unter anderem dank öV-Benutzung und Velofahrerei, nicht allzu düster aus. Dennoch machen wir uns auf Widerspruch gefasst. Denn CO2-Neutralität heisst: Was man an klimaschädigenden Faktoren nicht oder noch nicht reduzieren oder substituieren kann, muss man kompensieren. Wir tun es mit einem Aufforstungsprojekt in Nicaragua.

«Vergiss es: Kompensieren ist ein billiger Ablasshandel.»

Wie sinnvoll das Kompensationsgeschäft ist, diskutieren wir ebenfalls im Heft. Kurzfristig gibt es keine Alternative. Und der Preis ist moderat: Die rund 35 Tonnen CO2 jährlich kosten circa 1500 Franken. Kompensieren befreit aber nicht vom Tun. Wir arbeiten an Veränderungen, soweit sie in unserer Macht liegen, und werden darüber wieder informieren. Weitere Beiträge im Titel gelten dem zögerlichen Klimabewusstsein der Pensionskassen, dem Klimastau in den Kantonsparlamenten und einem Ostschweizer Vorzeigebetrieb in Sachen Umweltbewusstsein. Die Bilder samt Cover stammen von der Künstlerin Monica Ursina Jäger. Sie entwerfen eine widersprüchliche, irritationsreiche Topografie der Zukunft.

Ausserdem im Heft: ein Perspektivenschwerpunkt aus dem Nahen Osten, ein Essay zur Lage der Bewegungen nach den Wahlen und der ausführliche Ostschweizer Kulturdezember – samt gezeichnetem Adventskalender und Gallenstern am Schluss des Hefts.

Peter Surber

 

Der Inhalt:

Reaktionen/Positionen
Nebenbei gay von Anna Rosenwasser
Warum? von Jan Rutishauser
Meinungsemissionen I–IV
Redeplatz mit Alexandra Akeret
Stimmrecht von Farida Ferecli

CO2-neutral! CO2-neutral?

Die Saiten-CO2-Bilanz, erste Kompensationsmassnahmen und warum das nicht reicht.
Von Roman Hertler

Zertifikate, die Treibhausgase kompensieren sollen, sind nicht nur moralisch zweifelhaft, sie torpedieren auch die Klimapolitik.
Von Bettina Dyttrich

Wie viel CO2 entsteht bei der Papierproduktion? Wie funktioniert der Treibhauseffekt und wer sind die grössten Klimasünder? Die grosse Infografik.

Ein Blick in die globalisierte Papierindustrie und die Auswirkungen auf die CO2-Bilanz von Saiten.
Von Peter Surber

Rote Karte für die Ostschweizer Pensionskassen. Erste Vorsorger machen sich zwar Gedanken, das Resultat ist aber noch nicht erwärmend.
Von Stefan Boss

Auf Grün gebürstet: Michele Vela von der Ebnat AG erklärt, warum es sich lohnt, umweltschonend zu produzieren.
Von Roman Hertler

In den Ostschweizer Kantonen sind die Massnahmen gegen den Klimawandel am Anrollen – die Umsetzung ist aber eine Machtfrage.
Von Andreas Kneubühler

Die Bilder im Titelthema sind von Monica Ursina Jäger.

Perspektiven

«I’m not your Habibti!»: die feministische Flaschenpost aus Ramallah.
Von Kathrin Reimann

Ausbruch aus der Lähmung: Eine persönliche Reflexion aus der Revolution im Libanon.
Von Marguerite Meyer

Für einen Lobbyismus der Bewegungen: Warum sich vom Zuschauen allein noch gar nichts ändert.
Von Michael Felix Grieder

Kultur

Stadtwanderer und stiller Revolutionär: Josef Osterwalders Nachlass im Stadtarchiv.
Von Daniel Klingenberg

Als 1400 jüdische Häftlinge in St.Gallen Halt machten: Eine Publikation erinnert an den Kasztner-Transport.
Von Roman Hertler

Exil-Irakis in London: Samirs wichtiger Film «Baghdad in my Shadow».
Von Corinne Riedener

Göttliche Schelmengeschichte: Der Dokumentarfilm «L’Appolon de Gaza».
Von Geri Krebs

Bildreflexionen: Die Manorpreis-Ausstellung des Thurgauers Sebastian Stadler im St.Galler Kunstmuseum.
Von Jiajia Zhang

Strikt analog: Ein Besuch beim Autografen-Sammler Gerhard Hartmann in Lindau.
Von Florian Vetsch

Lorenz Langenegger, Ausserrhoder Autor in Wien, und sein neuer Roman um einen Antihelden.
Von Rainer Stöckli

Musik fürs Innenohr: Das szenische Konzert «Celebrao» von Franziska Schiltknecht.
Von Peter Surber.

Weltläufiger Youchz, hintersinniger Troubadour, gezeichnete Frauenkämpfe: Der Kulturparcours.

Abgesang

Kellers Geschichten
Pfahlbauer
Comic von Julia Kubik

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