, 22. August 2014
12 Kommentare

Im Pelzmantel des Schweigens

Die Reichen-Schmiede Institut am Rosenberg gehört zu den unbekanntesten Traditionsfirmen der Stadt St.Gallen. Und das seit nunmehr genau 125 Jahren.

Wenn ein Unternehmen seinen 125. Geburtstag feiert, so gibt’s zumindest Gratiswurst und einen Tag der offenen Tür. Nicht so beim Institut am Rosenberg. Dort wäre ein Tag der offenen Tür undenkbar. Denn das Institut lebt, symbolisch gesagt, von der geschlossenen Tür.

Dass am Samstag, 23. August, ein runder Geburtstag fällig ist, erfuhr die Öffentlichkeit nur beiläufig: durch ein Inserat im Tagblatt vor drei Tagen. Darin bittet das Institut um Verständnis, dass zwischen 21.30 und 22 Uhr ein polizeilich bewilligtes Feuerwerk stattfinden wird, und dankt für das Wohlwollen der Bevölkerung.

Wohlwollen? Die Beziehung des Instituts zur St.Galler Bevölkerung lag seit je bei nahe Null. Alle wissen zwar, dass im Internat reiche Zöglinge aus aller Welt beschult werden. Doch damit hat es sich schon. An den Anblick von adretten Mädchen in hochhackigen Schuhen und jungen Schnöseln in Krawatte hat man sich im Quartier längst gewöhnt. Es ist eine gegenseitige Nichtbeziehung.

institut2Dass das 1889 gegründete Institut nur mit sich selbst, mit den Ehemaligen (Alumni), und nicht mit der Bevölkerung feiert, ist bezeichnend. Die Privatschule schottet sich ab, so wie sich die Reichen und Vermögenden in ihren Villen, Schlössern und Landsitzen von der Welt abschotten. Diskretion ist oberstes Gebot auf dem Rosenberg.

So grenzt es schon an ein Wunder, dass kürzlich bekannt wurde, dass auch der russische Oligarch Michail Chodorkowski seine Kinder auf dem Rosenberg platziert hat. Playboy Gunter Sachs soll einst auf dem Rosenberg erzogen worden sein. Auch der Chemie-Nobelpreisträger Mario J. Molina. Und ebenso der Sohn von Modeunternehmer Willy Bogner, der in einer Villa in München Suizid beging. Welche sonstigen Potentaten aus Ost und West ihre Kinder zur «Nacherziehung auf dem Rosenberg» (Tages-Anzeiger-Magazin) anmelden, lässt sich nur mutmassen. Das Institut legt über seine Kundschaft den Pelzmantel des Schweigens.

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Zöglinge auf dem Rosenberg. Bilder: asiancorrespondent.com

Schillernder als die Eleven, die mit scharfem Schliff, Drill und standesgemässem Benimm für ihre künftige Führungsrolle in der Welt des Geldes präpariert werden, war jedenfalls der 2009 verstorbene Chef der Schule. Otto Gademann II. war ein Spross der Gründerdynastie. Er wurde im familieneigenen Institut erzogen. Was schon mal für Kontinuität bürgte.

In der Stadt St.Gallen war er legendär, weil er mit seinem Rolls Royce herumkurvte. Wer sonst fuhr in der behäbigen Gallusstadt eine solche Nobelkarosse? Niemand. Halt: Es gibt noch den institutseigenen Bentley, mit dem gutbetuchte Sprösslinge vom Airport zum Rosenberg verfrachtet werden.

Otto Albert Ekkehard Gademann, wie er mit vollem Namen hiess, stand der Sinn nach Singulärem. So gab er in den seltenen Interviews, die er gewährte, manch denkwürdiges Bonmot von sich. Etwa folgendes: «Es ist mir zu blöd, all diese Geschichten zu dementieren oder zu bestätigen. Wenn ich es lustig habe, pflege ich zu sagen: Wir sind eine Schule für die Schönen und die Reichen.» (Tages-Anzeiger-Magazin 7/2007).

Im selben Artikel wurde er gefragt, ob es stimme, dass ein Schüler auf dem Rosenberg seine Eltern im Jahr 50’000 Franken koste. Darauf lächelte Gademann sanft und erwiderte: «Mit 70’000 sind Sie bei den Leuten.» Sein unerwartetes Ableben wurde klassengemäss als Grossereignis verkündet. Die vier Todesanzeigen des Instituts füllten eine ganze Zeitungsseite.

Heute wird das Institut vom nächsten Vertreter der Gademann-Dynastie, Bernhard O.A. Gademann, geleitet. Es erübrigt sich jetzt, nach den Pensionspreisen zu fragen. Die Webseite gibt Auskunft: Mit 84’000 Franken ist man «bei den Leuten». Extras nicht inbegriffen. Aber das spielt bei der Rosenberg-Kundschaft ja keine Rolle. Über Geld spricht man nicht. Man hat es.

12 Kommentare zu Im Pelzmantel des Schweigens

  • Hanspeter Butter sagt:

    Man kann sich ja streiten über das Institut und auch ich teile gewisse Bedenken trotzdem bin ich verwirrt: Wieso weiss der Autor, dass die Jungen alle Schnösel sind obwohl er die Nichtbeziehung anprangert und daher offenbar selbst keine Ahnung hat ob alle Jungen dort Schnösel sind…
    Die Kinder dort können sich ja wohl noch nicht wehren…

    Das ist nicht seriös… sondern nur Populismus, der so schön wächst auf dem Feld gedüngt mit Neid.

  • Apostel sagt:

    Neid? Mittlerweilse DAS angebliche Totschlagargument von Menschen mit einer ganz kümmerlichen und (nicht beneidenswert) hohen Vorstellungskraft. Angeblich soll es auch Menschen geben, die ganz frei von Neid Institutionen und Wirtschaftssysteme anprangern, die einigen wenigen ein grosses Vermögen bescheren (und nicht, weil sie selber gern viel Geld hätten, sondern weil es ihrem Gerechtigkeitssinn widerstrebt). Und angeblich soll es Menschen geben, deren primärer Lebensinhalt nicht Geld und der soziale Status ist. Wer das nicht begreift oder nicht begreifen möchte, mit dem muss man auch gar nicht über Populismus oder die Quatschköpfe vom Rosenberg diskutieren (die natürlich auch arm dran sind, wenn sie von früh auf von ihren Eltern zu Schnöseln erzogen werden).
    Und nein, ich möchte nicht abgeschirmt von einem Grossteil der Gesellschaft, geschniegelt und gebügelt mit der Limousine durch die Gegend gekarrt werden, ganz unabhängig davon wie viel Geld mir in den Arsch geschoben wird.

    Und weil’s grad so schön ist, noch die kapitalismuskritische Keule: Der Kapitalismus frohlockt mit dem Anreiz, dass es jeder/jede vom Tellerwäscher/in zum Millionär, zur Millionärin bringen kann („weisch leischtigsgsellschaft und so..“). Funktionieren tut er aber nur, indem stets ein Ungleichheitsgefälle existiert und sich dieses stets reproduziert. Man könnte sich also zurecht irgendwie verarscht vorkommen..anstatt von Neid zu schwafeln, weil einem keine Argumente einfallen.

  • Hanspeter Butter sagt:

    Ich bin nochmals verwirrt. Sie kommentieren meinen Kommentar mit den Worten: „Wer das nicht begreift oder nicht begreifen möchte, mit dem muss man auch gar nicht über Populismus oder die Quatschköpfe vom Rosenberg diskutieren…..“
    Entweder denken Sie ich bin so ein „Neid-Argument“ Mensch… aber wieso kommentieren Sie meinen Kommentar?
    Oder aber Sie verzeihen mir das letzte Wort (Neid) meines Kommentar und sagen vielleicht trotzdem noch was zu allen anderen Aussagen in meinem Kommentar und vor allem was Ihre Meinung zum Artikel ist. Ansonsten wünsche ich ein schönes Leben…mit vielen interessanten gleichgeschalteten Diskussionen mit gleichgeschalteten Leuten.

  • Alex K. sagt:

    Das Institut ist teuer und der Schein schön.
    Intern geht es weit weniger mondän zu. Einen Koch gibt es nicht, dafür fast Food anstatt Luxusessen. Das deutsche besteht fast jeder bei einem Abiturjahrgang von zuletzt drei Schülern. Durchfallen unmöglich, dafür sorgt die Leitung des Instituts. Bei Nicht-Bestehen gibt es Sonderkündigungsrechte..

  • xoxo sagt:

    Herzlichst an alle Leser und Kommentatoren,

    wer nicht selbst auf dieser herausragenden Schule war, dem steht ein Kommentar meines Erachtens wohl kaum zu……..ein abwertender sowieso nicht !

    Ich habe mehrere Schulen besucht, aber der Rosenberg war meine letzte Station und verhalf mir zu einem guten deutschen Abitur.

    Ich durfte eine strenge und mich bis heute positiv prägende Erziehung genießen. Freunde habe ich nach über 15 Jahren auf der ganzen Welt und auch zu Lehrern und Erziehern pflegte.

    Gerne erinnere ich mich an diese wunderbare Schule und freue mich alle paar Jahre auf die Alumni-Feier.

    Zu meiner Zeit sind leider 3 Schüler durch gefallen. Mit Geld kann man nun mal (leider) keinen Abschluss kaufen. Wer nicht mit lernt und sich engagiert, wird auch dort durchfallen, so wie in jeder anderen Schule auch und bei kompletten Querläufern, kann leider auch die Leitung nichts machen.

    In meinen Augen waren die Köche und Köchinnen hervorragend, es hat mir zu 90 % geschmeckt. Es gibt extra Essen für Vegetarier, Moslems, Trennkost usw.

    Der leider viel zu früh verstorbene Otto Gademann war und ist eine Legende……………ich werde ihn nie vergessen.

    Jedoch das allerschönste am Rosenberg war, dass es ein Ort ist, an dem Geld keine Rolle spielt. Jeder der dort ist, hat meistens genug davon. Jeder Schüler wird dort gleich behandelt und auch hab ich nie einen Konkurrenzkampf untereinander gespürt.

    Proud to be a Rosenberger !!!!!!!

  • Christiane Aschenbrenner sagt:

    Ein „echter Rosenberger“ würde sich hier garantiert niemals äußern – und wenn, dann sicher nicht mit Rechtschreibfehlern.

  • Harald Ambühl sagt:

    Nun ja, ich könnte so einiges schreiben über den Rosenberg. Ich selbst war dort als interner Schüler ansässig und habe meine bestimmten Erfahrungen gemacht.
    Es ist nicht alles negativ, denn wie überall gibt es negative und positive Seiten. Doch ich muss ehrlich zugestehen, dass ich gar nicht dorthin gehörte bzw. passte.
    Leider führten gewisse Umstände dazu, warum ich in eine solche Schule geriet, doch darüber will ich mich hier nicht äussern.
    Na ja, ich verbrachte also zwei Jahre dort unter den vielen sogenannt „besseren“ Leuten, die auf Leute wie mich verächtlich herabblickten. Positiv jedoch war, dass doch einige auf dem Teppich blieben, trotz ihres reichen Elternhauses. Von denen wurde ich akzeptiert und mit einigen konnte ich mich gut anfreunden. Wären die nicht gewesen, hätte dies meiner Psyche noch mehr geschadet. Ich fühlte mich total unwohl und hatte grosse Lernschwierigkeiten – abgesehen davon, dass der Lernstoff nicht meine Materie war. Ich hatte Mühe, mich zu konzentrieren und litt unter Migräneanfälle.
    Ja und dann kam mir von verschiedenen Seiten zu Ohren, dass sich so diese und jene negativ über mich äusserten. Dass es eine Schweinerei sei, jemanden wie mir eine höhere Schule zu ermöglichen. Dies sei nur den besseren Schichten zu gestatten und nicht solchen aus einer Arbeiterfamilie. Was dem Fass den Boden ausschlug war, dass der damalige Direktor – R.I.P. – bei einer Zusammenkunft mit unserer Schulklasse grossartig rausposaunte: „Ihr alle seid doch hier auf dieser Schule, weil Ihr Kapitalisten seid. Andere haben hier nichts verloren!“ Dabei schaute er mich intensiv an und schüttelte mit dem Kopf. Ich wandte meinen Blick von ihm und schluckte leer…
    Inzwischen habe ich damit abgeschlossen und das ganze verarbeitet. Was mir aber noch immer sauer aufstösst ist, dass ich zweimal ungerechtfertigt gebüsst wurde. Es ist klar, dass eine gewisse Ordnung herrschen muss und bei Verstössen zur Rechenschaft gezogen wird. So auch bei der Nichteinhaltung der Nachtruhe. Wurde man dabei erwischt, gab’s einen Nachtrapport und die Busse von CHF 500.—wurden den Eltern bzw. denen, die die Schule finanzierten, in Rechnung gestellt.
    Zweimal geriet eine solche Verwarnung zu mir nach Hause, dass ich gegen die Hausordnung verstossen hätte und zwar hätte ich morgens um 03:30 Uhr in meinem Zimmer laut Musik gehört. Doch dies war eine absolute Lüge und hatte weder Hand noch Fuss.
    Ob der damalige Nachtwächter eine Falschaussage ablieferte oder ob es aus einer Laune vom Direktor geschah, das kann leider nicht ermittelt werden. Fakt ist, dass beide Male eine ungerechtfertigte Strafe von je CHF 500.— bezahlt werden musste und ich der Leidtragende war, trotz meiner Beteuerung, dass dies nicht stimmte….

  • Nein Danke sagt:

    Auch wenn Frau Aschenbrenner überzeugt ist, dass ein „echter Rosenberger“ sich hier nicht äußern würde, bin ich dennoch hier um eine andere Seite des Rosenberg zu schildern.

    Gewalt, Erpressung, sogar versuchte Vergewaltigungen waren keine Seltenheit.
    Fast täglich gab es gerangel und mindestens einmal in der Woche ist Blut geronnen. Ein Stück Wiese auf dem Weg hinter der Cafeteria trug damals den Spitznamen Blutwiese weil man dort seine Streitigkeiten, meißt vor begeistertem Publikum austrug. Die Leitung intervenierte eigentlich nie, höchstens ein Bußgeld mussten die Eltern häufig zahlen.
    Selbiges übrigens auch bei der Nachtruhe, dessen Störung (es reicht dafür schon einfach nur ein Buch unter der Decke zu lesen oder das Licht ein zu schalten) ebenfalls ein Bußgeld in Höhe von damals 500,- Franken nach sich zieht.

    Wer nicht ganz so reich ist wie andere, ist sofort ein Außenseiter… du hast nicht das allerneuste Handy? Penner! Keine Prada Schuhe? Bettler! Und so weiter…

    Das einzige was ich diesem Internat heute noch verdanke, ist, dass ich abgehärtet bin und nicht mehr leicht zum weinen zu bringen.

    Es hat mir gezeigt, dass reiche Kinder einfach zu riesen Arschlöchern werden sobald sie merken, dass Geld auch Macht bedeutet und natürlich kann man da nicht pauschalisieren, es gibt auch Ausnahmen aber diese sind für gewöhnlich die 10-20% der Schüler deren Eltern entweder weniger hatten oder ihren Kindern weniger gaben.

    Wer sein Kind liebt aber keine andere Wahl hat als es in ein Internat zu schicken, schickt es an die Schlei nach Louisenlund wo ich nach meiner Horrorzeit am Rosenberg endlich wirklich gutes Essen und bemühte Lehrer vorfand.

    Wer nur Geld und gute Beziehungen liebt, der wird sein Kind am Rosenberg einkerkern und sieht es ohnehin dann nur noch 2-12 mal im Jahr. (je nach Entfernung, es gibt dort nur für die Winter- und Sommerferien fixe Abreisepflichten)

    Was der Herr/Frau xoxo geschrieben hat kann ich keinesfalls bestätigen… wer da von „guten Köchen“ spricht war entweder nie da oder vielleicht nach der Zeit von Otto Gademann, denn zu seiner Zeit war das Essen ein Fraß, gekocht von meißt Afrikanischen oder Indischen Aushilfskräften welche einem ständigen Wechsel unterlagen, genau wie die Lehrer welche großteils aus Irland kamen ganz einfach weil dort die Löhne für Lehrer am niedrigsten waren, den Rest kann man sich denken…

    Ich habe weder die Zeit noch die Muße um noch mehr Gedanken an diese Abzockfalle zu verschwenden aber es tat gut mal wieder etwas Luft zu machen und vielleicht, hoffentlich, jemanden rechtzeitig zu warnen.

    • Harald Ambühl sagt:

      Lass mich raten. Gab es auch bei Dir Nachtrapporte mit Bussgeldern von je 500.– Franken, die erstunken und erlogen waren?
      So wie ich oben beschrieben habe, wurden mir zwei aufgebrummt mit an den Haaren herbeigezogenen Geschichten. Frühmorgens um halb vier Musik gehört im Zimmer und, was noch dazu kommt, danach hätte ich mich angeblich krank gemeldet.
      Einfach mal kurz Geschichten erfunden um ungerechtfertigt Geld zu kassieren. Grenzt quasi an Diebstahl.
      Oder auch die Streichung des Taschengeldes mit fadenscheinigen Begründungen. Als ich mal eine Freundin hatte und der gute Otto Gademann bemerkte dies, wurde uns beiden das Taschengeld gestrichen mit der Begründung „Umgangsformen“.
      Ich hoffe bloss, die Gerechtigkeit siegt doch noch irgendwann…

      • Reingard Dirscherl sagt:

        Soeben bin ich nach Lesen Ihres Beitrags in der Online-Ausgabe der NZZ auf Ihre Website gestossen. Interessant, was die NZZ darüber zu schreiben hat. Reiner Gefälligkeitsjournalismus.

  • a.e.l. sagt:

    Wow, war zwar nicht auf dem Rosenberg aber auf dem „Schwesterinstitut“ Monte Rosa. dort ging es vor 40 Jahren nicht so elitär zu, aber genug steinreiche Mitschüler hatte ich auch. Dort gab es auch Standesdünkel von wegen wer zu Hause wie viel Geld hatte, doch hielt sich der Neid noch in Grenzen da die eine Hälfte der Schüler die Andere nur teilweise verstand.(Deutscher Schulzug versus Amerikanischer) „Bernie’s“ Laune konnte man an der Lautstärke erahnen und sich verdrücken und Detention war für Manche regelmässiges Mittwoch- und Samstagsvergnügen. Bettflippen,duschen,Wasserbett und der Hausdrachen Madame Strassera bei uns Mädchen waren keinen Eltern bekannt und die Lehrer/innen waren gegenüber so Etwas „blind und taub“! Naja- mich hat die Zeit,1 Jahr, hart gemacht für späteres Mobbing und das einzig Gute war, es hat mich in der Schule weiter gebracht. Vom Französisch habe ich profitiert und Dank der Englisch sprachigen Schüler verstand ich die Sprache nach einem Jahr. Sonst: Meine Eltern haben viel Geld ausgegeben, waren später schockiert als Sie erfahren haben was täglich so abging, sie haben es erst geglaubt als Jemand es zufällig auch bestätigt hat, der auch dort war.Ah ja das Essen, ich hasse heute noch Salzkartoffeln und Frenchdressing. Hatte die zweifelhafte Ehre am Tisch des Direktors zu Essen…! Internat,coed nichts für Zartbesaitete! Nur für naive Eltern!

  • Anonym sagt:

    Oh ja, der Rosenberg!! Nachtrapporte, um den Nachtwächter zu finanzieren und Geld zu scheffeln. Ab 19 Uhr wurde man in den Gebäuden eingesperrt. Wie sinnvoll ?! Ich wurde mehrfach des Diebstahls, den ich nicht begangen hatte bezichtigt. Die Direktion namentlich damals Frau Monica Schmid, unternahm nichts dagegen. Mein Zimmer wurde auf den Kopf gestellt in meiner Abwesenheit und so hinterlassen mit der Begründung man hätte gestohlen Sachen gesucht. Tut man bekanntlich mit dem Inhaber des Zimmers, aber nicht in Abwesenheit. Danach fehlte mir das Wenige was ich hatte, denn ich gehörte zu jenen, die kein Taschengeld von Zuhause bekamen. Mein Taschengeld, dass ich vom Rosenberg erhalten sollte, wurde regelmässig gestrichen. Während ein Teil der älteren Schülerschaft sich Nachmittags in St. Galler Hotels austobte, fehlte es mir am Geld mir eine Cola im Café zu leisten. Die Sexstories, die man sich von Morgens bis Abends anhören musste, wann, wie, wo mit wem und ob schwanger oder nicht, waren an der Tagesordnung. Schüler, die sich in Toiletten einsperrten und schrien, dass sie sterben wollten, schlechtes Essen, gesprudeltes Leitunswassser und ein teilweiser selbst betrunkender, lallender Direktor gehörten zum täglichen Bild des Instituts. Mobbing war ebenfalls ein Thema. Auch hier unternahm die Schulleitung nichts. Einzig und allein über den Lehrkörper kann ich mich äußert positiv äussern. Die Lehrer, die ich hatte, waren sehr gut. Nun ja, aber der Tag hat eben 24 Stunden und nur 6 davon waren Schulstunden. Den Rest musste man aber auch überstehen.
    Aber wie schön, dass man so toll feiern kann. Macht ja auch Spass. Alle in schönen Kleidern, zu Fingerfood und Feuerwerk kommen zusammen, um das x-te Bestehen des Instituts zu feiern. Eine Riesenmarketingveranstaltung. Auch hier am Rande ehemalige Mitschüler, die betrunken über die Stränge schlagen, über die Tische steigen, überdreht laut rumjohlen. Man ist ja unter sich.

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