, 29. August 2021
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Im Spannungsfeld der Künste

Performance ist alles: Sprache, Musik, Körperarbeit. Sie kann Malerei sein oder Skulptur. Sie kann unterhalten oder provozieren. Der Performancepreis Schweiz 2021 bot all das.

Dorota Gawęda & Eglė Kulbokaitė gewannen für ihre Performance «lalia» den ersten Preis. Sie teilen sich diesen mit Léa Katharina Meier. (Bilder: pd)

Swiss Art Awards, Swiss Performing Arts Awards, Performancepreis Schweiz – die Preise spiegeln die Vielfalt der Gattungen. Doch gerade diese Gattungen werden von den Künstlerinnen und Künstlern unterwandert, die Grenzen aufgelöst und das lustvolle Spiel zwischen den Sparten vorangetrieben.

Das zeigte sich am Samstag in der Lokremise St.Gallen beim Performancepreis Schweiz 2021 und machte es der Jury nicht leicht. Am Ende wurden zwei Gewinnerinnen gekürt: Den Preis teilen sich die Waadtländerin Léa Katharina Meier und das Basler Duo Dorota Gawęda & Eglė Kulbokaitė.

Léa Katharina Meier mit ihrer Performance «Tous les sexes tombent du ciel».

Die anderen Finalistinnen und Finalisten waren Alpina Huus (BS, GE, VD), das St.Galler Duo Lika Nüssli & Marc Jenny, der Basler Pavel Aguilar, Monica Klingler sowie Lara Dâmaso aus Zürich.

Die Lokremise bot den idealen Rahmen für die Grenzüberschreitungen und die grosse Spannbreite an Ausdrucksformen. Allerdings wählten die meisten Performerinnen und Performer die klassische Konstellation von Bühne auf der einen und Publikum auf der anderen Seite.

Dabei gäbe die Lokremise so viel mehr her. Nur zwei der Performances griffen in den weiteren Raum hinaus oder brachten das Publikum innerhalb des Raumes in Bewegung – mit Diskokugel, elektrischem Gitarrensound und einem virtuos agierenden, divers besetzten Performanceteam.

Das inhaltliche Spektrum reichte von handfesten Auseinandersetzungen mit weiblichen Rollenzuschreibungen über poetische Klangkunst mit Bezügen zur afro-indigenen, karibischen Kultur bis zu den grossen Existenzfragen. Der menschliche Körper wurde als Living Sculpture inszeniert oder verschmolz mit der Malerei. Sprache und Inhalte waren mal hochintellektuell, mal an- und übergriffig oder von Humor geprägt und zugleich mit drastischen Inhalten versetzt.

Die letztgenannte Mischung war es dann auch, die Léa Katharina Meier den Publikumspreis bescherte. Die Künstlerin agierte mit ihrem tragisch-clownesken Spiel in einem ebenso durchdachten, wie stets ins Chaos kippenden Bühnenraum, sie sprach das Publikum direkt an und setzte ihm ihre Figur schonungslos aus. Diese Performance hatte die grösste Schnittmenge mit Ausdrucksformen des Theaters und erreichte wohl auch deshalb die Zuschauerinnen und Zuschauer besonders intensiv.

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