, 19. Mai 2017
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Museumstag: Fülle und Leere

Am Sonntag ist Internationaler Museumstag. Zahlreiche Institutionen bieten Sonderprogramme – darunter auch das Thurgauer Kunstmuseum und das St.Galler Museum of Emptiness.

Kunst-Bau in luftiger Höhe: Am Museumstag wird in Ittingen der Loop von Bildstein-Glatz eingeweiht. (Bild: Kunstmuseum Thurgau)

Ein Farbanschlag auf das Museum of Emptiness zum Internationalen Museumstag: Es sei eine paradoxe Einladung gewesen, schreibt das Künstlerduo Gen Atem und Miriam Bossard in seiner Ankündigung. «Und gerade dieser Widerspruch hat uns gereizt, daran teilzunehmen.» Es werde darum gehen, die Leere in Frage zu stellen, ohne sie zu zerstören.

Über das Ergebnis kann sich das Publikum am 21. Mai von 11 bis 17 Uhr selber ein Bild machen. Gilgi Guggenheim, die Gründerin und Kuratorin des MoE an der Haldenstrasse am Rand der St.Galler Altstadt, verrät nur so viel: Es werde eine sehr zurückhaltende, achtsame Arbeit werden, die, passend zum Museumstag, auch die Institution Museum selbst thematisiere. Und die sich im Spannungsfeld von Materiellem und Immateriellem bewege – so wie dies ihr Raum der Leere seinerseits programmatisch tut: «Im MoE werden sowohl sichtbare als auch unsichtbare Spuren hinterlassen.»

Blick ins Museum der Leere. (Bild: moe)

Gen Atem, in der Ostschweiz aufgewachsen, trat in den 1980er-Jahren in New York und in Europa mit Graffitis hervor und gilt als Pionier des Urban Art Movement. Er lebt und arbeitet als Künstler und Zen-Lehrer in Zürich. Miriam Bossard wirkte als Künstlerin ebenfalls in New York. In ihrer Arbeit nutzt sie häufig die Technik der Collage. Als Künstlerduo produzieren die beiden unter dem Begriff «Meditated Vandalism».

«Mut zur Verantwortung»

Im übrigen herrscht am Museumstag vom 21. Mai die Fülle. Der Anlass stellt sich insgesamt ein anspruchsvolles Thema: «Mut zur Verantwortung. Sensible Themen im Museum».

In der Ostschweiz ist eine Vielzahl von Institutionen mit Spezialprogrammen zur Stelle. Das Forum Würth Rorschach behandelt für Kinder und Erwachsene das «mal komische mal schwierige Verhältnis zwischen Mensch und Tier», in Kreuzlingen zeigt das Seemuseum «Kleinste Süsswasser-Lebewesen: Sensible Geschöpfe mit grosser Bedeutung». In Frauenfeld und St.Gallen sind je das Historische und das Naturmuseum mit Sonderprogrammen beteiligt. Das Kunstmuseum in Ittingen bietet gleich «Museum total» – unter anderem wird der riesige «Loop» von Bildstein-Glatz eingeweiht.

Weiter beteiligt sind in der engeren Region laut Website das Schulmuseum Amriswil, das Museum Kunst & Wissen in Diessenhofen und das Landesmuseum in Vaduz. Die Schollenmühle in Altstätten lädt den ganzen Samstag über zur Erkundung der ehemaligen Torffabrik mitten im Naturschutzgebiet – samt vogelkundlicher Frühexkursion ins Riet.

Edy Brunner vor seiner Zeitraffer-Installation Apollo 11, 1969 im Kunstzeughaus Rapperswil (Bild: IG Halle)

Das Kunstzeughaus Rapperswil-Jona schliesslich eröffnet am Museumstag die Retrospektive zum 25-Jahr-Jubiläum der IG Halle «Out of the Blue» und diskutiert über den «Mut zur Verantwortung: gegenüber den Kunstschaffenden, gegenüber der Sammlung und gegenüber der Bausubstanz».

Alle Infos zum Museumstag:
museums.ch

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