, 9. Mai 2014
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Nähen fürs Bewusstsein

Eine Nähmaschine rattert am diesjährigen Ökomarkt – Saiten lädt damit zum Flicken und Umändern gebrauchter Kleider ein. Und setzt damit ein paar Chrüzlistiche für faire Kleider und ein Mode-Bewusstsein der etwas anderen Art.

Nachhaltiger Lebensstil liegt im Trend: Das zeigen die 80 Ausstellenden am diesjährigen St.Galler Ökomarkt vom Donnerstag 15. Mai. Das Angebot reicht von Recyclingartikeln über Tipps zum Energiesparen, biologische Setzlinge, Naturkosmetik, Probefahrten auf Elektrovelos bis hin zu Degustationen von Alpkäse und Bio-Wein.

Nachhaltiger Lebensstil liegt zwar im Trend – aber er ist beim «täglich Brot» leichter umzusetzen als beim verantwortungsbewussten Kleiderkauf. Wir laden Sie deshalb ein, in Ihren oder Deinen eigenen Kleiderschrank zu greifen. Passend zum Maiheft von Saiten: Es erzählt unter dem Titel «Fairy Tales» faire Geschichten, die allzuoft eben nicht fair im Sinn von Nachhaltigkeit, sozialer Verträglichkeit und gerechter Bezahlung sind. Solche fehlende «Fairness» prägt namentlich das weltweite Kleider- und Modebusiness.

Ein Ausweg heisst: Secondhand. Ein anderer: Sorge tragen zu gebrauchten Kleidern. Wer sich so verhält, schlägt der Wegwerfgesellschaft ein Schnippchen. Denn Modelabels wie Zara, H&M und Esprit produzieren heute Kollektionen im Monats- oder Zweiwochentakt. Fast-Fashion verführt die Kundinnen in immer kürzeren Abständen dazu, neueste Modetrends einzukaufen. Gemäss der Organisation Texaid steigt die jährliche Sammelmenge an Altkleidern in der Schweiz seit Jahren an und betrug 2013 rund 50’000 Tonnen. Mehr dazu hier.

Und mehr dazu, samt ratternder Nähmaschine, am Saitenstand am Ökomarkt. Loch in der Kinderhose? Ärmel zu lang oder zu kurz? Bringen Sie Ihre Sorgenkleider mit, unsere tapfere Schneiderin wird sich darum kümmern.

Der Ökomarkt jubiliert. Er startete im Jahre 1995 mit neun Ständen unter dem Waaghaus. Das Interesse stieg von Jahr zu Jahr und das Angebot wurde stets vielfältiger. Seit 1999 wird der Markt von der Interessengemeinschaft Ökomarkt St.Gallen organisiert, in Zusammenarbeit mit dem städtischen Amt für Umwelt und Energie. Verschiedentlich wurden Schwerpunktthemen wie Energie oder Biodiversität aufgegriffen. Mit 84 Ausstellenden wurde im Jahr 2010 ein Teilnahmerekord verzeichnet.

Heute ist der Ökomarkt ein Pflicht- und Lusttermin im St.Galler Veranstaltungskalender. Diesmal sogar doppelt: Anlässlich des 20. Geburtstags gibt es am 18. September das erste Mal einen Ökomarkt im Herbst.

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