, 28. Juni 2013
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Openair, ich komme.

Das St.Galler Openair hat begonnen. Für die meisten.

Um es vorwegzunehmen: Ich bin kein Festivalbanause. Auch Schlamm, Rauch und Bier – alles kein Problem. Man kann mit mir beim Schnitzelbrotstand, beim Sprühnebelventilator oder «vorne links» abmachen, und wenn ich dann nicht erscheinen sollte, liegt es keineswegs daran, dass ich den Weg nicht finde. Ich kenne die Ecken da unten im Sittertobel.

Trotzdem hat sich einiges über die Jahre verändert. Bei der Veranstaltung, und wohl auch bei mir. So habe ich mich nicht, wie damals, gestern schon mit sieben Freunden und etwa gleichvielen Jumbo-Partyzelten in die Schlage gestellt. Ich wurde heute früh nicht vom Kondenswasser geweckt, das von einer Zeltdecke langsam auf die Stirn herab tropft. Die Zähne habe ich auch nicht mit Bier geputzt. Ich sitze noch bei einer Tasse Kaffee und Orangensaft am Küchentisch, in einer Wohnung im Nachbarkanton, in der grösseren Stadt, wo es anscheinend scharenweise Ostschweizer irgendwann hinzieht.

Einige davon, die im selben Haus wohnen, wobei ich sagen muss, dass dies nicht ein besonders grosses ist, zieht es dieses Wochenende auch nach St.Gallen. Gestern nachmittag habe ich sie in der Waschküche angetroffen. Eine war dabei, ihren Regenmantel zu imprägnieren, der andere sorgte vor, damit er am Sonntagabend saubere Wäsche habe. Wahrscheinlich sind sie jetzt schon da, waren dies gestern schon, das Festival dauert mittlerweile ja vier Tage.

Openair, ich komme heute! Und werde in unregelmässigen Abständen von Nebensachen und manchmal vielleicht auch von Musik berichten. Wobei viele ja sagen, dass dies bei dem Sittertobelfest dasselbe sei. Zuerst muss ich aber noch meine Vorbereitungen treffen. Nichts Grosses, banale Bürosachen, Reisevorbereitung: zum Beispiel Ticket ausdrucken, Pass bereitlegen. Denn diesen, so wird empfohlen, soll man bei der Ankunft in das RFID-Lesegerät einführen, sodass der RFID-Festivalbändel, auf den man beim RFID-Stand einen je nach Möglichkeit hohen Bargeldbetrag gutschreiben lassen kann, gemäss meinen RFID-Reisepassdaten personalisiert und so für Diebe unattraktiv zu klauen wird.

Gefreut habe ich mich übrigens auf das Konzert von Modest Mouse, die nun aber leider abgesagt haben. Sowas passiert fast jedes Jahr: Als man mich vor Jahren fragte, ob ich mich denn auch auf etwas freue, habe ich Bright Eyes gesagt. Doch die haben dann auch abgesagt. Und Beirut interessierten mich auch, wobei die dann auch nicht kamen.

Ein kleiner Service an dieser Stelle, Tipp des Tages:
Metz soll sehen, wer gerne Gitarren hat (wobei die Vergleiche zu den Melvins bzw. Nirvana übertrieben sind), Archive wecken sicherlich auch Jugenderinnerungen. Und Friska Viljor Rorschacherinnerungen. Tim & Puma Mimi werden auf der Festivalseite falsch ausgeschrieben, was nicht der letzte Grund dafür ist, ihr Konzert unbedingt zu besuchen, denn ihr Charme ist überhaupt nicht «mini». Genausowenig wie die Soundwände, die Sigur Ros als letzte auf der grossen Bühne aufstellen werden.

 

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