, 1. November 2022
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Schwarzkunst in Blau

Alles, was es braucht, um ein Druckwerk herzustellen: Ab Freitag ist im Eisenwerk in Frauenfeld wieder Buch- und Druckkunst-Messe.

Die Welt wird digital, die Sehnsucht nach guter Haptik bleibt. Ist sie einer der Gründe, warum das gedruckte Buch trotz aller Abgesänge nach wie vor ein beliebtes Medium ist? Warum nach wie vor Flyer gedruckt werden? Warum die Wahl des Papiers so entscheidend ist für eine Publikation? Wenn die Haptik ein Grund ist, sind visuelle Qualitäten, Präsenz und vielleicht sogar der Sound des raschelnden Papieres weitere. Gedrucktes bietet mehr als physisch verfügbare Informationen.

Wie viel mehr das sein kann, zeigt sich alle zwei Jahre auf der Handpressenmesse in Frauenfeld. Inzwischen heisst sie Frauenfelder Buch- und Druckkunst-Messe – und wird für langjährige Gäste, für Verleger, Druckerinnen, Typografen und Buchbinderinnen immer die HPM bleiben. Auch an der aktuellen 15. Ausgabe. Der diesjährige Ehrengast ist einer dieser Treuen: Fred Lautsch, Grafikkünstler und Drucker aus Stralsund an der Ostsee.

Buch- und Druckkunst-Messe:
4. bis 6. November, Eisenwerk Frauenfeld

buch-und-druckkunst-messe.ch

Das Leben an der Küste prägt und hat sich auch in Lautschs gestalterische Arbeit eingeschrieben. So sehr, dass es zum ersten Mal ein Motto für die Handpressenmesse gibt: Blau – wie das Meer und der Himmel darüber. Blaue Wellen sind das Motiv der – natürlich – handgedruckten Einladungskarten und Plakate der Messe. In Blau künden die Fische auf langen Papierbahnen im Frauenfelder Kunstwürfel von der Messe. Blau wird an den Ständen vieler anderer Ausstellerinnen und Aussteller zu finden sein.

Wer will, kann sich ein Stück Blau nach Hause nehmen, auch ein selbstgedrucktes, denn die Messe lädt nicht nur zum Zugucken, sondern zum Mitmachen ein. Zum Prägen, Setzen, Drucken, Falten oder wie es das umfangreiche Programmheft ankündigt: «Generieren Sie durch Händeklatschen ein digitales Haiku aus den Samen des Löwenzahns». Die Handpressenmesse geht also durchaus digitale Wege. Dass die Buch- und Druckkunst dadurch verdrängt wird, ist nicht zu befürchten. Im Gegenteil, die Messe feiert das Papier, das Drucken, die Bücher und alle, die sich dafür begeistern.

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