, 28. Juni 2016
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#Senfgoespublic 3: Treffpunkt, Herisau

Italien gegen Spanien: Der Achtelfinal hatte es in sich, auch was das Publikum betrifft. Doch beim Public Viewing am Treffpunkt Herisau blieben die Fans friedlich. Hier der Bericht, Teil 3 von #Senfgoespublic.

In Herisau trifft man sich zum gemeinsamen Fussballschauen passenderweise gleich im Treffpunkt. Das Restaurant vis-à-vis des ausserrhodischen Regierungsgebäudes hat für die EM eine Leinwand im Freien aufgebaut. Beim frühabendlichen Spiel Italien gegen Spanien am Montag spielt auch das Wetter mit. Gut so, weil nur etwa die Hälfte der rund 80 Besucherinnern und Besucher im überdachten Teil der Gartenwirtschaft Platz finden. Bei unserer Ankunft etwa 45 Minuten vor Spielbeginn scheint die Sonne gar noch so hell, dass wir uns Sorgen machen um die Bildqualität. In Herisau sorgt nämlich nur ein ziemlich gewöhnlich aussehender Beamer für die Übertragung der EM-Partien. Pünktlich zu Spielbeginn ist die Sonne aber schon genügend tief, dass das Bild den hohen Ansprüchen der beiden anwesenden Kollektivmitglieder des SENF knapp genügt.

Kurzbewertung:

Lage: 2 von 5 Croissants – ja, klar, eine eigene Bushaltestelle hat der Treffpunkt eigentlich auch. Aber die steht halt in Herisau. Und Herisau selber liegt eigentlich nicht dort, wo der Bahnhof liegt, der mit Herisau angeschrieben ist.

Stimmung: 4 von 5 Croissants – hier sind wir etwas pingelig. Zwar war es durchaus angenehm während dem Spiel und auch ziemlich laut nach den beiden Toren, aber bei Italien gegen Spanien sind die Voraussetzungen für eine gute Stimmung halt schlicht besser als bei England gegen Russland.

Verpflegung: 5 von 5 Croissants – in Herisau hat man sich Mühe gegeben und gleich eine eigene Karte für die EM kreiert. Wir wissen zwar nicht, was davon auch sonst zu haben ist, aber Burger (sowieso) und Flammkuchen (weil Frankreich), das passt.

Kosten: 5 von 5 Croissants – kein Eintritt, Bier für 4.40. Und auch beim Appenzeller Bier gibts bei jeder Stange die Chance, eine weitere zu gewinnen. Unser Portemonnaie freuts, die Leber weniger.

Unter den anderen Besucherinnen und Besuchern sind die Sympathien ziemlich klar verteilt: Den zahlreichen Italien-Fans stehen beziehungsweise sitzen nur ein paar Spanierinnen und Spanier gegenüber. Ohne Fantrennung. Man kennt und versteht sich in Herisau. Die spanische Unterzahl kann eine einzelne Besucherin ganz gut kompensieren, indem sie mehrfach lautstark «Venga España» zur Leinwand schreit. Könnte ja was bewirken, wie der Postillon unlängst «bewies».

Heute bleiben aber alle Motivationsversuche, die Spanien zum Sieg führen sollten, ergebnislos. Als Italien das 1:0 schiesst, jubelt die Menge. Als sie kurz vor Schluss das Spiel mit dem zweiten Treffer entscheiden, fliegen gar Mützen durch die Gegend. Die Szenerie erinnert an die guten alten Zeiten, als die Herren noch mit Anzug und Mütze im Stadion standen. Den Spaniern bleibt nur, sich mit der Menükarte des Treffpunkts zu trösten. Das anwesende Senf-Team konnte mangels Hunger die extra für die EM gestaltete Essenskarte nicht testen, aber die an uns vorbeigetragenen Speisen sahen sehr lecker aus. Und wer sich flüssig ernähren will: Die Stange Appenzeller-Bier gibts für faire 4.40 Franken. Wer sich ausserkantonal mit einem Bier an die nahe Heimat erinnern will: Klosterbräu ist auch zu haben.

Als wir kurz vor Schluss wegen der angesprochenen Flüssignahrung die Toilette aufsuchen, entdecken wir – leider zu spät – das eigentliche Bijou dieses Public Viewings: In den Innenräumen des Treffpunkts empfängt uns englische Atmosphäre. Das Licht ist gedämpft, aber nicht düster, Burgerduft hängt in der Luft und in einer Ecke wird sogar Englisch gesprochen. Natürlich wird auch hier die EM gezeigt. Fehlt nur noch der ranzige Teppich, dann könnte man sich in Herisau über ein Pub freuen.

herisau2

#Platzverweis:

Seit kurzem können Schiedsrichter schon vor Anpfiff der Partie rote Karten verteilen. Wir haben schon vor Turnierbeginn zehn Herren eruiert, bei denen wir von dieser Möglichkeit Gebrauch machen würden. Im ersten Test kam Roman Neustädter hinzu, im zweiten Stephan Lichtsteiner. An diesem Montag muss sich der Schiedsrichter selber aus dem Spiel nehmen. Teilweise pfiff Cüneyt Cakir überaus kleinlich, manchmal sah er glasklare Fouls nicht. Eine Linie war nicht erkennbar. Deshalb: #Platzverweis!

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