, 30. April 2020
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Solidarität – Jetzt erst recht!

2020 findet der erste digitale 1. Mai statt… coronabedingt. Trotzdem oder erst recht: «Das Ziel muss sein, die Corona-Krise als Chance zu nutzen, Solidarität zu verstärken und die Wirtschaft zu verändern», schreibt Nationalrätin Barbara Gysi in ihrem Gasteitrag fürs Maiheft von Saiten.

Internationale Solidarität ist wichtiger denn je, in einer Zeit geschlossener Grenzen und national(istisch)er Tendenzen und Forderungen, möglichst unabhängig von Beschaffungen aus dem Ausland zu sein, möglichst viel selber zu produzieren. Internationale Solidarität ist wichtiger denn je, in einer Zeit, in der die SVP fordert, von den Geldern für die internationale Entwicklungszusammenarbeit Millionen für unsere inländische Wirtschaftshilfe abzuzweigen.

Barbara Gysi (1964) ist Präsidentin des kantonalen Gewerkschaftsbunds und SP-Nationalrätin.

Solidarität mit den Lohnarbeitenden aller Länder ist wichtiger denn je. Denn viele, namentlich in prekären Arbeits- und Erwerbsverhältnissen – und dazu gehören auch Selbständige, die in Kleinstfirmen mehr schlecht als recht über die Runden kommen –, sind gerade jetzt besonders gefährdet. Kurzarbeit mag zwar Arbeitsplätze erhalten, kürzt aber mickrige Löhne auf 80 Prozent des ursprünglichen Betrags, und trotz aller Stützungsmassnahmen kommt es – auch bei uns – leider zu vielen Entlassungen. Solidarität statt Entlassungen!

Es braucht Solidarität mit all jenen, die ihre Arbeit nicht erst in der Corona-Krise, aber jetzt erst recht, unter schwierigsten Bedingungen leisten. Solidarität mit dem Pflegepersonal, das in der Corona-Krise noch längere Arbeitszeiten und weniger Freizeit hat. Solidarität mit dem Verkaufspersonal. Für diese systemrelevanten Frauenberufe braucht es endlich eine Aufwertung und bessere Entlöhnung.

An diesem 1. Mai gehen wir für einmal nicht auf die Strasse, doch wir vereinigen uns und kämpfen gemeinsam für sichere Arbeitsplätze, gute Arbeitsbedingungen und anständige Löhne. Die Solidarität bekunden wir mit roten Tüchern, die wir aus Fenstern und von Balkonen hängen, mit überdimensionierten 1. Mai-Bändeln und Plakaten, mit Videostatements in den Sozialen Medien. Das Ziel muss sein, die Corona-Krise als Chance zu nutzen, Solidarität zu verstärken und die Wirtschaft zu verändern!

Mehr zum 1. Mai 2020 unter mai2020.ch

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