, 1. Mai 2012
3 Kommentare

Ultralinke Stadt

«Mit diesem Resultat ist deutlich gezeigt worden, dass man nicht nur eine ultralinke Vertretung des Kantons im Ständerat, sondern auch in der Kantonregierung wünscht.» Dieser schöne Satz aus der Medienmitteilung der St.Galler SVP vom Sonntag dürfte aus dem Textbaustein-Kasten stammen, den die SVP-Zentrale in Zürich ihren Sektionen vorschreibt. Dieses «man» im Satz kann aber eigentlich […]

«Mit diesem Resultat ist deutlich gezeigt worden, dass man nicht nur eine ultralinke Vertretung des Kantons im Ständerat, sondern auch in der Kantonregierung wünscht.»

Dieser schöne Satz aus der Medienmitteilung der St.Galler SVP vom Sonntag dürfte aus dem Textbaustein-Kasten stammen, den die SVP-Zentrale in Zürich ihren Sektionen vorschreibt. Dieses «man» im Satz kann aber eigentlich nur übersetzt werden mit: Mehrheit der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der Stadt St.Gallen. Es war zweimal ein Wahlkampf zwischen Stadt und Land  – und die Stadt hat beidemale gewonnen. Hier die Zahlen:

November 2011, 2. Wahlgang für den Ständerat, Ergebnis der Stadt St.Gallen:

Paul Rechsteiner: 12’643 Stimmen
Toni Brunner: 4’874 Stimmen
Michael Hüppi: 4’765 Stimmen

April 2012, 2. Wahlgang für die Regierung, Ergebnis der Stadt St.Gallen:

Fredy Fässler: 11’159 Stimmen
Michael Götte: 5’048
Thimo Forrer: 614

Rechsteiner bekam 56 Prozent aller Stimmen aus der Stadt, Fässler sogar 66 Prozent.

Geht das immer so weiter?

Ist St.Gallen eine linke Stadt?

Im Herbst sind Stadtratswahlen.

3 Kommentare zu Ultralinke Stadt

  • Markus Engelhardt sagt:

    Man könnte auch schreiben: „Das Volch“ hat entschieden dass es keinen weiteren SVP-Vertreter in der Regierung braucht. Aber das Volk wird selbstverständlich nur zitiert wenn es dem eigenen Demokrativerständnis nicht zuwider läuft.

  • Theo sagt:

    Das zutiefst dramatische „Im Herbst sind Stadtratswahlen“, das den Text beschliesst, ist aus der Retrospektive zutiefst erheiternd.

  • frantsch sagt:

    Die SVP vertritt

    Rund 64 % (5’124’034) der ständigen Wohnbevölkerung in der Schweiz (7’954’700) waren an den Nationalratswahlen 2011 wahlberechtigt.
    Rund 49 % dieser Wahlberechtigten haben von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht.
    Rund 27 % dieser Wählerinnen und Wähler haben SVP gewählt.
    Die SVP vertritt folglich rund 8 % der ständigen Wohnbevölkerung in der Schweiz.

    Fazit:
    Die SVP vertritt nicht das Schweizer Volk.
    Sie vertritt bestenfalls das SVP.(Fuss.)Volk.
    Qu. e. d.

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