«Denen werd ich es zeigen!»

Am Samstag fand in der Jugendbeiz Talhof das Finale des 12. interregionalen Jugendprojektwettbewerbs statt. Die zwölf besten Projekte aus Vorarlberg, Liechtenstein, St.Gallen und Ausserrhoden stellten sich einer 15-köpfigen Jury. Den ersten Platz belegten vier St.Galler. Stefanie Rohner berichtet.
Von  Gastbeitrag
Die strahlenden Gewinner vom Team «Frantic»: Pierre Lippuner, Stefan Weisskopf, Fabian Engeler und Pascal Frick. (Bilder: Stefanie Rohner)

Je fünf Jugendliche aus den drei Ländern mussten entscheiden, welchem Projekt sie ihre Stimme geben wollen. Vier Teams aus jedem der teilnehmenden Länder hatten bereits bei den jeweiligen Vorausscheidungen mit ihren Ideen überzeugen können. Gespannt warteten die Projektteams am Samstag im Talhof auf ihren grossen Augenblick, mit ihrem Projekt die Jury überzeugen zu können. Bewertet wurden die Grundprojektidee, die Wirkung, Kreativität und die Umsetzung der Ideen.

Die Mauern zwischen den Menschen einreissen

An Kreativität mangelte es den Jugendlichen nicht. Mit viel Einsatz, Herzblut und spannenden Ansätzen haben sie sich für ihre Idee eingesetzt. Vielfach mussten sie sich durch den Dschungel von Bewilligungen kämpfen und sich vehement einsetzen, dass sie gehört und finanziell unterstützt wurden.

«Wenn du von etwas überzeugt bist, dann zieh es durch», sagte etwa Noah Vogt, der ein Autokino auf die Beine gestellt hat. «Auch wenn einige skeptisch waren, weil ich so jung bin, machte ich weiter. Ich dachte mir: Denen werd ich es zeigen!»

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Moderatiert wurde der Abend von Miriam Schöb und Pierre Lippuner.

Mit all den Projekten sind Ideen entstanden, welche die Gemeinschaft fördern sollen, den Fokus auf Nachhaltigkeit legen, Themen wie Flucht und Menschsein wurden beleuchtet und der Zugang zu Theater, Musik sowie der Politik sollten durch die Projekte erleichtert werden. Sowieso sollten mit all den Projekten die Mauern zwischen den Menschen eingerissen und zu Fall gebracht werden.

Vorurteile mit Workshop abgebaut

Als schliesslich bekannt gegeben wurde, wer die ersten drei Plätze belegen wird, wurde es unruhig im Talhof – jedes der Teams erhoffte sich natürlich, dass es überzeugen konnte. Acht der Projekte erhielten einen Anerkennungspreis, der mit 200 Euro dotiert war.

Die Musik im Talhof kam dieses Jahr von Marius Bär.

Den dritten Platz belegte «Extrem abgedreht – ein Film-Camp, zum Thema Radikalisierungsprävention» aus Lustenau. Sie führten einen dreitägigen Workshop durch, an dem Jugendliche die Möglichkeit hatten, sich kreativ zu betätigen und gleichzeitig das Thema Extremismus mit Kurzfilmen und Plakaten zu vertiefen und dabei Vorurteile abzubauen. Für ihre Idee erhielten sie 500 Euro.

Den zweiten Platz und je 900 Euro gingen gleich an zwei Projekte. Einerseits an zwei Jugendliche aus Vaduz, die mit «Chamäleon TV» ein Filmstudio im Jugendtreff eingerichtet haben und monatlich Beiträge zu Anlässen und aktuellen Themen veröffentlichen, andererseits an Dano Waldburger und Andreas Dobler, die mit «Timbaer» eine eigene Skimanufaktur gegründet haben, wo sie selber Skis bauen.

«Chaotisch wie immer»

Die Sieger des Abends, vier junge St.Galler, haben mit ihrem Kartenspiel «Frantic» erneut überzeugt. Nachdem sie bereits die Vorausscheidung gewonnen hatten, zeigten sie sich dennoch erstaunt über den Sieg. «Es waren viele unglaublich gute Projekte dabei. Bei einer so starken Konkurrenz hätten wir wirklich nicht mit dem Sieg gerechnet», sagte Pierre Lippuner, der den Abend mit Miriam Schöb zusammen moderierte. Und Pascal Frick fügte an: «Wir sind zum zweiten Mal aus allen Wolken gefallen und auf der siebten geschwebt.»

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Regierungsrat Martin Klöti gratuliert den stolzen Gewinnern.

Das Geld, 1100 Euro, werden die vier in weitere Auflagen des Spiels oder für neue Umsetzungen nutzen. «Wir arbeiten an einer Erweiterung von Frantic und möchten mit unserem Spieleverlag Rulefactory auch anderen unter die Arme greifen und sie dabei unterstützen, ihr Spiel auf dem Markt zu bringen», so Stefan Weisskopf, der Vierte im Team.

Der Sieg wurde natürlich gut gefeiert, die vielen Jugendlichen blieben, um sich auszutauschen, zu diskutieren und schlussendlich, um die Karaoke-Bühne einzunehmen. «Es war ein schöner Anlass – chaotisch wie immer und doch genau richitg», zieht Organisator Lukas Hofstetter sein Fazit.