Die Stimmen zum Heft
Saiten widmet sich der Einwanderungsgesellschaft – im Februar-Magazin auf vielen Seiten zum Blättern, online gibt es die Stimmen zum Heft. Auch für geschlossene Augen.

So vielfältig die Herkunftsländer der Migranten und Migrantinnen, so vielfältig auch ihre Beweggründe und Routen, die sie in die Schweiz geführt haben und zum Bleiben bewogen haben. Hier werden die Menschen hinter den im Heft publizierten Zitaten in ihrer Vielfalt hörbar.
Die Fragen waren jedes Mal dieselben:
Wann und wie sind Sie eingewandert?
Warum sind Sie hier geblieben? Oder wollen Sie wieder weg?
Wie sähe Ihre ideale Einwandererschweiz aus?
Bojan Perić, 31, Dozent für Kommunikation, Winterthur
«Das Land, in dem ich aufgewachsen bin, existiert nicht mehr. Es wurde zersplittert, sowohl politisch wie ideologisch. Es gibt also keinen Ort mehr an den ich gehen könnte, um mich emotional zu Hause zu fühlen – ausser in der Schweiz.»
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Kittiya Yanthakham, 26, Köchin, Untereggen
«Als ich mit 13 in die Schweiz kam, war alles neu: Die Sprache, die Menschen, die Kultur und das Wetter. Heute ist die Schweiz meine Heimat, hier sind meine Familie, meine Freunde und meine Wahlliebe, hier möchte ich bleiben.»
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Rosario Florio, 33, Grafiker (u.a. für Saiten), St. Gallen
«Meine Eltern sind vor circa 45 Jahren in die Schweiz eingewandert. Grundsätzlich gibt es die Doppelidentität Italien-Schweiz nicht mehr, ausser zuhause noch ein bisschen. Ich habe zwar einen italienischen Pass, aber ich bin für mich persönlich Schweizer Bürger. Ich lebe die Schweizer Kultur – bis aufs Essen vielleicht.»
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Kimberly Brockman, Sängerin und Co-Leiterin der Diözesanen Kirchenmusikschule, St.Gallen
«Es wäre wirklich schön, wenn der Mensch als Mensch angesehen werden könnte – und nicht wo er herkommt oder hingehört. Also einfach: sein.»
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Frank Winter, 40, Lehrer, Winterthur
«Ich verstehe mich selber in erster Linie als Europäer und nicht als Deutscher. Die Schweiz seh’ ich wie das Pedro Lenz einst an einer Bundesfeier sagte: Die Schweiz ist eine Idee. Das gefällt mir. Die Schweiz als Idee, wir schauen zueinander und tragen füreinander Sorge.»
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Carmela Morselli, 28, Deutschlehrerin für Fremdsprachige, Winterthur
«Ideal wäre, wenn man anderen Kulturen mit weniger Angst begegnen würde, das braucht Übung und Wille. Man muss die jeweiligen Kulturen respektieren und annehmen wie sie sind, trotzdem muss man die eigene bewahren. Das geht aber nur, wenn man keine Angst hat, die Medien sollten diese Angst nicht noch zusätzlich schüren.»
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Pedro Ferreirinho, Ingenieur ETH, Trogen
«Ich bin jetzt schon bald vierzig Jahre da, also fast doppelt so lang hier wie in Portugal. Ich bin Doppelbürger, das heisst, ich habe gelernt, die Schweiz gern zu haben. Ein Herzstück ist aber immer noch in Portugal geblieben. Bei Fussballspielen bin ich natürlich ein Portugiese.»
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Khaled Aissaoui, 39, Sportlehrer, Rapper, DJ und Produzent, St. Gallen
«Einwanderung – ein beschissener Begriff. Schon in meiner Jugend hatte ich die Hoffnung, dass wir langsam soweit sind, die Grenzen endlich abzuschaffen. Schlussendlich ist das Leben selbst eine Wanderung; mit der Geburt wandern wir ein und wenn wir sterben, wandern wieder von dieser Welt weg.»
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