Die Eintracht als stimmiger Rahmen
Bereits zum dritten Mal lädt Erika Hartmann Freundinnen und Freunde ein, im September ihre Arbeiten im ehemaligen Restaurant Eintracht in Appenzell auszustellen.
Die sechs Mitwirkenden sind Kunstschaffende oder Liebhaber:nnen von Antiquitäten aus der Region aber auch aus umliegenden Kantonen. Die Eintracht hat sich dafür als stimmiger Rahmen bewährt.
Die Mitwirkenden
Die Initiatorin der Ausstellung ist Erika Hartmann. Seit über 40 Jahren führt sie an der Kirchgasse in St.Gallen das Antikgeschäft OPUSzwei. Das charmant gelegene Geschäft bietet ein breites Angebot an Antiquitäten aus dem Jugendstil über Art Déco, bis zu Design aus den 60er Jahren. In der Eintracht wird sie eine ausgesuchte Auswahl mitbringen sowie Werke von regionalen Malern u.a. von Ulrich Bleiker, Alfred Broger, Hans Krüsi und Jakob Müller.
Aus Zeitungspapier, Krepp und alten Telefonbuchseiten formt Caterina Gloor kleine Figuren und Tiere aus unserer Alltagswelt. Sie sind nur zart mit Farbe bemalt, so dass die Schrift des Telefonbuchs oder der Zeitung durchschimmert und Teil der Oberfläche bleibt. Ihre Arbeiten erzählen leise Geschichten und laden zum Innehalten ein. Die St.Galler Künstlerin ist jedes mal selbst aufs Neue berührt, wie viel Ausdruck und Leben in diesen einfachen Materialien stecken.
Die in Herisau lebende Christine Gsell arbeitet als Illustratorin und Primarlehrerin. In ihrer gestalterischen Arbeit befasst sie sich mit Vorliebe mit der heimischen Tier- und Pflanzenwelt. Für ihre Zeichnungen benutzt sie verschiedene Techniken. So kombiniert sie beispielsweise Bleistiftelemente mit Aquarellfarbe. Dadurch entstehen aussagekräftige Bildwelten, welche durch Farben und Details zum Leben erweckt werden.
Die Künstlerin Rita Hüttenmoser aus Goldach nennt ihre Bilder «Seelenbilder» oder auch «Bilderseelen». Früher waren sie eine Spiegelung ihrer Seele auf der Suche nach dem «Sein», nach deren Berechtigung und Sinnhaftigkeit. Heute sind die in Mischtechnik entstandenen Bilder lauter und frecher geworden. Sie erzählen zwar immer noch Geschichten über uns Menschen, aber mit einem gewissen «Schalk», der auch mal zum Schmunzeln einlädt.
Die im Zürcher Oberland lebende Regula Schneider-Dubs ist Sachensucherin, Möbelstreichlerin und Künstlerin. Jedes ihrer Unikate ist selbst entdeckt, irgendwo aufgelesen, geschenkt bekommen, ersteigert oder aus dem Müll gerettet. Nach der Entdeckung folgt reines Handwerk: Dann wird repariert, ergänzt, geschliffen und das Werkstück gestreichelt bis zur samtenen Perfektion. Das Up-Cycling ist für sie froher Widerstand gegen den Wegwerfgeist. Jedes ihrer Kunstwerke trotzt mit leuchtendem Eigensinn dem Alltagsgrau.
Roger Sünkels verspielte Werke kennen wir bereits aus den letzten beiden Ausstellungen. Fasziniert von der Zeit Ausgeschiedenes, Benutztes, Geliebtes, Gezeichnetes und Vergessenes sieht man ihn oft auf Flohmärkten und Brockenhäusern, stets auf der Suche nach dem Besonderen im vermeintlich Einfachen. Er erlangt Glücksmomente, wenn Undinge, Unvereinbares, Unkorrektes in Leichtigkeit zusammenfinden und im Schutz von ehrwürdigen Uhren- und Schmetterlingskästen, Hochzeits- und Trauerrahmen neue Bedeutung erlangen.
Mitwirkende: Erika Hartmann, OPUSzwei (Kunst und Antiquitäten), Caterina Gloor (Papierfiguren), Christine Gsell (Illustrationen), Rita Hüttenmoser (Bilder in Mischtechnik), Regula Schneider-Dubs (Die Kunst des Aufmöbelns), Roger Sünkel (geäugt – erflöhmt – versünkelt).