Seine präzisen, technisch versierten Aufnahmen eröffnen ein faszinierendes Nebenuniversum: die stille Welt der Pilze.
Neben ihrer dokumentarischen Qualität bestechen Waldvogels Bilder durch eine subtile, beinahe poetische Bildsprache. Besonders eindrücklich sind seine im Studio arrangierten Tableaus, in denen Pilze zu ganzen Landschaften werden – sorgfältig komponiert, mit feinem Gespür für Rhythmus und Raum.
Waldvogel, ursprünglich technischer Zeichner, absolvierte die Fotoklasse an der Kunstgewerbeschule Zürich bei Hans Finsler und führte ab den 1950er-Jahren ein eigenes Werbefotostudio in Zürich. Seine Leidenschaft für Pilze machte ihn auch als Fotograf bekannt; seine Bilder erschienen unter anderem im Silva-Verlag.
Der Nachlass mit über tausend Diapositiven befindet sich heute in der Universitätsbibliothek Zürich. In Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft SIK-ISEA und dem Kurator Andreas Hertach wurde daraus eine Auswahl getroffen, die erstmals in dieser Form öffentlich gezeigt wird.
«Pilzlandschaften» ist eine Kooperation mit dem Museum im Bellpark in Kriens, wo die Ausstellung zeitgleich zu sehen ist. Im Zeughaus Teufen werden ausgewählte Werke im historischen Schopf gezeigt – jenem Ort, der einst als Pilzkontrolle diente. Parallel erscheint ein Fotobuch über Fred Waldvogels Werk, gestaltet von Bänziger Hug und publiziert bei Jungle Books.