Isabelle Krieg schlägt Bögen durch Raum und Zeit. Nun, da ihr Werk mehr als 30 Jahre umfasst, widmet das Kunstmuseum Thurgau der Künstlerin eine Einzelausstellung und sie der Kartause Ittingen eine Räume und Zeiten überspannende Installation.
1971 in Fribourg geboren und aufgewachsen, zog Isabelle Krieg auf die Alp und über Rom nach Berlin und Dresden, um sich 2019 im Thurgau niederzulassen. Den eigenen Lebenslauf reflektierend, erzählen ihre Ensembles, Bilder und Performances von unserem endlichen Streben in den un endlichen Dimensionen des Universums. Dafür werden scheinbar banale Alltagsmaterialien mit einfachen, aber präzisen Gesten in poetische Sinnbilder verwandelt. Sie kommentieren das menschliche Dasein zwischen Nestbau und Ausbeutung, zwischen Exploration und Explosion, zwischen Weltekel, -verlustangst und Weltumarmung.
Umarmt von Kunst wird in gewissem Sinne das ehemalige Kloster, in dem Isabelle Krieg anlässlich der Ausstellung «unendlich endlich» eine grosse neue Arbeit realisiert: Sie verbindet den Platz vor dem Museumseingang und den Mönchsfriedhof im Innersten durch ein Unendlichkeitszeichen. Es ist Symbol für das Gleichgewicht der Kräfte zwischen Alltag und Kunst, Aussen und Innen, Moment und Ewigkeit, Diesseits und Jenseits – eben die Langstrecken, die unser Dasein bedeuten.
Im November 2025 erscheint im Vexer Verlag St. Gallen/Berlin die Publikation «Isabelle Krieg – unendlich endlich» (Hrsg. Kunstmuseum Thurgau) mit Ausstellungsansichten sowie Texten von Aleida Assmann, Deborah Keller und Stefanie Hoch. Gestaltung durch Nadine Rinderer, Frauenfeld.