Ein künstlicher See für drei Tage
Mehrere reale Seen, sagt Bösiger zu seinem Projekt, hätten die Klänge geliefert, um einen komplett neuen, imaginären See zu erschaffen. Damit er nicht nur klingt, sondern alle Sinne umspült, haben Bösiger und seine Mitkuratorin Agathe Nisple weitere Kunstschaffende aus unterschiedlichen Disziplinen eingeladen, ihren je eigenen Zugang zum virtuellen See beizutragen. Damit entstehe ein «ausserkategorischer» See, der für drei Tage für die Öffentlichkeit freigegeben wird.
Mit dabei sind neben Bösiger Peter Stoffel, Rolf Graf, Verena Schoch, Regula Engeler und Rumi Fukumoto.
Der Seesee. Ein See wie keiner.
Fr 13. bis So 15. Oktober, Treibhaus Appenzell, Wührestrasse 1
Vernissage Fr 13. Oktober 17.30 Uhr
Konzert Sven Bösiger Sa 14. Oktober 20 Uhr
«Erlebtes, Gesehenes, Entwicklungen und Vorstellungen rund um diverse Seen soll in diesem Projekt ineinanderfliessen wie Zuflüsse und bilden so eine neues Seegebilde», heisst es in der Projektbeschreibung. Und wie ein ordentlicher See soll auch der Seesee Ufer haben. Bösiger findet Ufer spannend «wegen ihrer Übergangssituation – für die Menschen mit ihren Sinnen für Praktisches, Nutzbares und Emotionen; für Fauna und Flora für das Dringende und ebenso Hochemotionale».
Und wie auf einem ordentlichen See verkehrt auf dem Seesee auch ein Boot, zumindest «eine Art Boot»: eine Edition, umfassend Doppel-CD mit Ink-Prints der Künstlerinnen und Künstler.
Sven Bösiger, 1961, aufgewachsen in Wattwil, wohnhaft in Haslen/Gais, ist Schöpfer diverser Klangkunstwerke. Unter anderem hat er die Livebegleitung des Stummfilms Grass im Duo Nomadton (zusammen mit Patrick Kessler) geschaffen und mehrere CDs und DVDs herausgegeben, darunter Meteotrop (mit Peter Weber, Norbert Möslang, Patrick Kessler, Peter Lutz und Frank Heer) und Nomadton z.B., weitere Infos hier.