Sag’s mit Gebärden

Der Titel des Stücks könne auf eine falsche sexuelle Fährte führen, sagt Joshua Monten gleich zu Beginn im Gespräch mit art-tv. In Wahrheit geht es nämlich um «Dogs» im wörtlichen Sinn, um Hunde. Deren Verhaltensweisen und Beziehung zum Menschen interessieren den Choreographen und Tänzer Monten seit langem. Er übersetzt sie in die menschliche Körpersprache – und schafft damit nicht nur entlarvende, sondern auch humoristische Einblicke ins menschlich-allzumenschlichee Schnupper- und Rudelverhalten.
Die andere zentrale Ebene im Stück ist die Gebärdensprache. «Doggy Style» führt die Verbindung von Gebärdenkommunikation mit Tanztheater weiter, die Joshua Monten 2012 in «About Strange Lands and People» entwickelt hat. Gebärdensprache sei eine ideale Ergänzung des zeitgenössischen Tanzes, sagt er: «Manche Gebärden werden mit einer Präzision und einer Verknüpfung von Emotionen und Persönlichkeit ausgeführt, über die Bewegungs-Connaisseurs nur staunen können!»
Die Choreographie wurde im intensiven Austausch mit Gehörlosen und anderen Gebärden-Sprechenden entwickelt. Die Aufführungen sind so konzipiert, dass sie für hörende wie nichthörende Zuschauer zugänglich sind. Diese führe zu einer erhöhten Aufmerksamkeit, da jeder Zuschauer gezwungen wird, das «eigene Fremde» zu entziffern, heisst es in der Vorschau zur Produktion. Nach Aufführungen in Basel und Bern ist «Doggy Style» heute und morgen in St.Gallen zu sehen Und verspricht zumindest für Nicht-Gebärdensprachler faszinierende Einblicke in die Ausdruckskraft des Körpers.
17. und 18. März, 20 Uhr, Grabenhalle St.Gallen, am 17. März mit anschliessendem Publikumsgespräch