Unter einer Decke

Im Mit­tel­punkt und als «ro­ter Fa­den»: ei­ne rie­si­ge weis­se Bett­de­cke, mal Wol­ke, Bett, Ver­steck oder Spiel­ball. Was und wer un­ter der De­cke steckt, deu­tet der Ti­tel des Stücks an: be­zie­hungs­wei­se. Neun Schau­spie­ler:in­nen er­kun­den in un­ter­schied­lichs­ten Kon­stel­la­tio­nen, was es mit Be­zie- hun­gen auf sich hat.

Den Be­griff fasst Su­san­na Be­ne­na­ti, die In­iti­an­tin und Kunst­the­ra­peu­tin, da­bei weit: «Es geht um die Be­zie­hung zu sich selbst, zu zweit, in der Grup­pe, aber auch um das Verhält­nis von uns Men­schen zur Er­de.» Ent­wi­ckelt wur­den die Sze­nen aus Fra­gen wie «Was for­dert mich in Be­ziehun- gen her­aus?». Na­he­lie­gend, dass das Er­geb­nis nicht bloss rei­ne Har­mo­nie ist. Sehn­sucht und Ei­fer­sucht, zärt­li­che und stürmi­sche Mo­men­te, Um­we­ge und Be­sitz­an­sprüche, Lust und Lie­be oder ein in­ni­ger Tan­go ha­ben Platz auf dem wei­ten Feld der Be­zie­hun­gen, aber auch ein ver­ba­ler Streit in «ge­reim­ten Un­ge­reimt­hei­ten», die sich zwei der Schau­spie­ler:in­nen, Hans und Patsch Gug­gen­heim, auf den Leib ge­schrie­ben ha­ben. Wei­ter mit da­bei sind Ma­rio Son­der­eg­ger, Bri­git­ta Be­glin­ger, Röbi Hut­ter, Do­ris Füglis- ter, Mar­ti­na Kühl, Pe­ter und Fran­ce­s­ca Kühnis-Dietz so­wie As­sis­tenz Do­ris Pa­pen­dieck.

Ei­ni­ge ar­bei­ten zum ers­ten Mal mit Su­san­na Be­ne­na­ti, an­de­re sind lang­jähri­ge Weg­be­glei­ter:in­nen ih­rer Ar­beit und ih­res Tanz­thea­ter-En­sem­bles «Ele­fant auf Rädern». Be- ne­na­ti ist als Tanz- und Be­we­gungs­the­ra­peu­tin in Spei­cher so­wie an der Heil­pädago­gi­schen Schu­le St.Gal­len tätig. In den letz­ten zehn Jah­ren hat sie ein run­des Dut­zend Stücke her­aus­ge­bracht, mit Ti­teln wie da­zwi­schen, Angst, gren- zen­los oder er­leb­te Ge­walt. Die The­men ha­ben Ge­wicht, der An­satz ist, wie sie es nennt, ge­sell­schaft­lich und hu- ma­nis­tisch. Men­schen mit und oh­ne Be­ein­träch­ti­gung sind glei­cher­wei­se ein­be­zo­gen. «Auf der tanz­thea­tra­li­schen Ebe­ne kann so viel pas­sie­ren, oh­ne ir­gend­ei­ne Rol­le er­füllen zu müssen», sagt Su­san­na Be­ne­na­ti.

Be­zie­hungs­wei­se: 20. Sep­tem­ber, Lok­re­mi­se St.Gal­len (Pre­mie­re); 25. Ok­to­ber, Stuhl­fa­brik He­ris­au; 22. No­vem­ber, Kul­tur­werk­statt Wil; 28. No­vem­ber, Dio­ge­nes Altstätten; 13. De­zem­ber, GZ Ries­bach Zürich (al­le je­weils 19.30 Uhr).

Jetzt mitreden:
Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Dein Kommentar wird vor dem Publizieren von der Redaktion geprüft.