, 16. November 2012
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Ein Preis mehr, aber ein bisschen anders

Und noch eine Preisverleihung … – dass es die letzte dieses Jahr sein wird, kann nicht versprochen werden. Der November ist eben so, neblig und goldig. In der Lokremise überreichte heute Regierungsrat Klöti den St.Galler Integrationspreis «Der goldene Enzian». Doch anders als bei anderen Verleihungen, wissen die Preisträger hier wenn sie den Saal betreten noch nicht, […]

Und noch eine Preisverleihung … – dass es die letzte dieses Jahr sein wird, kann nicht versprochen werden. Der November ist eben so, neblig und goldig. In der Lokremise überreichte heute Regierungsrat Klöti den St.Galler Integrationspreis «Der goldene Enzian». Doch anders als bei anderen Verleihungen, wissen die Preisträger hier wenn sie den Saal betreten noch nicht, dass sie mit der Enzian-Statue (eine geschlechtsneutrale Bronzefigur mit offenem Kopf und farbigen Punkten auf dem Leib, geschaffen von der Bildhauerin Eva Lips), die Lokremise wieder verlassen werden.

Anders, als bei anderen Verleihungen, kann man sich für den Integrationspreis auch bewerben. Dieses Jahr waren Gemeinden gefragt und zehn haben schliesslich ihre Integrationsprojekte eingereicht. Das Götti-System aus Goldach, das Fest der Kulturen aus Sargans oder das Familienzentrum Grabs bewarben sich für den Preis, doch mussten sie und vier weitere Projekte mit einem Biber als Trostpreis wieder heim. Die Gewinner wurden vom dritten Rang aufwärts gekürt.

3. Rang:  «Sprachencafé Rorschach»
Eine äusserst sympathische Gruppe von etwa vierzehn Frauen und fünf Männern übernahm strahlend den Preis. 2000 Franken für das Project urbain aus Rorschach, eben dem Sprachencafé, dass von verschiedensten Frauen selbständig geführt wird und allen Frauen offen steht, zum reden, aber auch um sich zu bilden oder kreativ zu sein. Mehr zum Projekt hier.

2. Rang: «Allee der Nationen»
Zwanzig Nationen, zwanzig Bäume. Gepflanzt hat die Gemeinde Buchs die Geschenke  entlang dem Kanal. Klöti wollte von den Preisträgern wissen, was denn so für Bäume geschenkt wurden. Hier vollständig: Albaner schenkten eine Esche, Australier einen Eukalyptus (hat den Winter leider nicht überlebt), Bosnier und Griechen eine Buche, Brasilianer und  Italiener eine Linde, Chinesen einen Ginkgo, Deutsche, Engländer, Jemeniter, Kroaten und die Ungarn eine Eiche, Franzosen eine Pappel,  Japaner einen Kirschbaum, Portugiesen eine rote Tanne, Russen eine Birke, Serben eine Traubeneiche, Somalier eine Zitterpappel, Tamilen einen Ahorn,  Türken einen Nussbaum und die Stiftung Mintegra, die das Projekt lancierte, schenkte eine Robinie. Die Auszeichnung und damit ein Preisgeld von 3000 Franken, ging nicht an ein Projekt das Integration fördert, sondern viel mehr an ein Symbol von Integration: individuelle Verwurzelung in der neuen Heimat, wie es der Buchser Gemeindepräsident Daniel Gut im Video zum Projekt sagt.

1. Rang: «Mitenand statt Nebetenand»
5’000 Franken gab es für das professionell aufgezogene Projekt von zwölf Rheintaler Gemeinden zusammen. Der Gemeindepräsident von St.Margrethen Reto Friedauer redet im Video zum Projekt, wie an der Preisverleihung, von Fördern und Fordern, der politische Leitsatz in der Schweiz, wenn es um Integration geht. Nun könnte man diese Ansätze gerne mal auch auf kommunaler Ebene in Frage stellen oder anders angehen. Immerhin zeigt der Integrationspreis, dass in den konservativ wählenden St.Galler Gemeinden auch etwas in die andere Richtung geht.

Und noch etwas war an dieser Preisverleihung anders. Das Trio Anderscht, die für die Musik an der Preisverleihung zuständig waren, spielten so mitreissend, dass bald das ganze Publikum mitstampfte und ohne Animation von Herzen mitklatschte.

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