Iman Issa – Lass uns spielen

25.11.25—12.4.26

Iman Issa – Lass uns spielen

Is­sas Me­tho­den wer­fen die Fra­ge auf, in­wie­fern die Wahr­neh­mung von künst­le­ri­schen For­men durch ih­re ge­sell­schaft­li­chen Ge­ge­ben­hei­ten ge­prägt ist.

In ihrem zugleich spielerischen wie formal präzisen Werk befasst sich Iman Issa mit den immerwährenden Fragen der Kunst: Was ist ein Kunstwerk? Wie verhält sich ein Objekt oder ein Bild zu den Belangen seiner Zeit? Welche Rolle kommt den Künstler*innen in ihrer jeweiligen Gegenwart zu?

Die gezielte Fragestellung ist für Issa (*1979, Kairo) ein Medium ebenso wie Holz, Metall oder Fotografie. Ist eine Frage aufgeworfen oder eine Hypothese skizziert, prüft sie deren Schlüssigkeit anhand neuer künstlerischer Arbeiten. Oftmals entstehen so ganze Serien, die so lange andauern, bis die Frage erschöpft scheint. Issas Arbeiten spielen auf die Kunst anderer an, auf Denkmäler, Literatur, Gemälde und Fotografien, über einen Zeitraum von Jahrhunderten und über nationale Grenzen hinweg.

Nach dem Studium der Philosophie und der Politikwissenschaften arbeitete die Künstlerin anfangs vorwiegend fotografisch. Heute nehmen Issas Arbeiten meist in­stallative Form an. Ihre „Displays“, wie sie diese nennt, bestehen aus sich aufeinander beziehenden Elementen: kurze Texte, Fotos, Bücher, Videos und Objek­te. Oftmals unterlaufen diese Konstellationen die traditionelle Beziehung zwischen Bildunterschrift und Illustration. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn ein Text und eine Skulptur ein abwesendes drittes Objekt heraufbeschwören oder aber gezielt aneinander vorbeideuten.

Issas Methoden werfen die Frage auf, inwiefern die Wahrnehmung von künstlerischen Formen durch ihre gesellschaftlichen Gegebenheiten geprägt ist: Ist ein Objekt oder ist ein Bild den Interpretationen seiner Betrachter*innen ausgeliefert, sodass sich seine Bedeutung ständig ändert? Inwiefern formt umgekehrt ein Objekt – etwa ein Denkmal oder eine Fotografie – unsere Wahrnehmung? Issa löst diesen Knoten mit der subjektiven Behauptung, dass eine bestimmte Form die einzig mögliche für die Darstellung eines bestimmten Konzepts sei.

Der von Issa angeregte Ausstellungtitel "Lass uns spielen" lädt dazu ein, aufgeweckt zu betrachten, die gesponnenen enzyklopädischen Bezüge zu verfolgen und sich selbst ein Bild zu machen.

Kuratiert von Stephanie Weber

Veranstaltungsort
Luisenstraße 33
80333 München
Deutschland
Öffnungszeiten
Montag: geschlossen
Dienstag bis Sonntag
und feiertags: 10–18 Uhr
Donnerstag: 10–20 Uhr
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