Pflastersteine statt Parkett

St.Gallen mag zwar nicht als Festhütte unter den Schweizer Städten bekannt sein, das ändert aber nichts daran, dass es mit dem Strassenkunstfestival «Aufgetischt» eines der schönsten Stadtfeste der Region hat. Die Atmosphäre ist familiär, was insbesondere daran liegt, dass es Kinder genauso anspricht wie Erwachsene.
«Aufgetischt» bietet auch dieses Jahr wieder ein vielfältiges Programm. Ob Artistik, Comedy, Zauberei, Tanz oder Musik: Über 40 Künstler:innen und Formationen aus 23 Ländern verwandeln die St. Galler Altstadt am Auffahrtswochenende in eine grosse Bühne. Insgesamt 400 Shows werden an den drei Tagen aufgeführt. Da alle Artist:innen mehrmals auftreten – die meisten auch mehrmals pro Tag –, kann man die Darbietungen in Ruhe anschauen und sich ein gemütliches Programm zusammenstellen, ohne von Auftrittsort zu Auftrittsort hetzen zu müssen.
Gratis, aber nicht kostenlos
Zum Auftakt ins zweite Festivaljahrzehnt – «Aufgetischt» findet dieses Jahr zum elften Mal statt – gibt es ein paar Publikumslieblinge aus den vergangenen Austragungen zu sehen. Der grösste Teil der Künstler:innen gastiert jedoch erstmals in der Gallusstadt, etwa die Akrobat:innen Heromacro aus Japan oder Quatuor Stomp aus Kanada, der mexikanische Zirkuskünstler Pancho Libre oder die Musiker Beranger und Tribalneed. Nachdem die Giraffen des niederländischen Theaterkollektivs Teatro Pavana im Vorjahr das Publikum in ihren Bann gezogen hatten, gibt es auch diesmal einen «Walking Act». Und nach einigen Jahren Unterbruch gibt es wieder eine Feuershow zu sehen.
Aufgetischt: 10. bis 12. Mai,
Altstadt St.Gallen
aufgetischt.sg
«Aufgetischt» ist zwar gratis, aber nicht kostenlos: Das Strassenkunstfestival ist auf die finanzielle Unterstützung der Besucher:innen angewiesen. Als «freiwilliger Eintritt» gehört der Kauf eines Armbands (5 Franken für Kinder, 10 Franken für Erwachsene oder 20 Franken als Gönnerbeitrag) zum guten Ton und trägt dazu bei, das Fortbestehen Festivals zu sichern. Das Publikum bezahlt auch die auftretenden Künstler:innen – deren Lohn ist das Hutgeld, das sie von den Besucher:innen bekommen.