, 12. Februar 2015
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Rheintaler Container für den Bahnhof Nord

Am «Tisch hinter den Gleisen» wurde die Forderung nach konkreten Aktionen für das Areal beim St.Galler Hauptbahnhof laut. Und ein Samichlaus-Verein aus dem Rheintal liess eine gute Idee aus dem Sack.

Ist der Hype tot? Gerade mal 20 Nasen waren inklusive Organisatoren am Mittwoch an den dritten «Tisch hinter den Gleisen» gekommen. Dennoch wurde daraus der interessanteste Abend der bisher dreiteiligen Tisch-Serie.

Die Versuchsanordnung lautete diesmal: Wer will, darf eine Idee vorstellen, die er oder sie für das Areal Bahnhof Nord hat – und bekommt dafür fünf Minuten.

Aufhorchen liess die Idee von zwei Vertretern der Klausgesellschaft St.Margrethen (ja, wirklich!): Im Rheintaler Dorf entstand nämlich 2013 der «Pavillon im Park»: Drei Frachtcontainer wurden von den Samichlaus-Leuten günstig gekauft und in Fronarbeit ausgebaut. Jetzt stehen die Pavillons jeweils von November bis und mit Januar im St. Margrether Dorfzentrum. Darin finden jeweils einen Monat lang Veranstaltungen unter den Titeln «Tradition», «Handwerk» und «Kultur» statt (eine Impression davon zeigt das Titelbild).

Die Ostschweiz vernetzen

Der Klausgesellschaft-Vertreter und Rheintaler Architekt Roger Graf wusste die Container-Idee den St.Gallern schmackhaft zu machen. «Der Pavillon im Park könnte auf Reisen gehen und die Ostschweiz vernetzen.» Der Transport nach St.Gallen wäre günstig und schnell zu haben, Platz hätte es laut Graf im Umfeld der Lokremise.

Auch ein Mehrgenerationen-Haus, das das Spanische Klubhaus in einen Neubau integrieren würde, wurde vorgestellt. Und der Quartierverein Rosenberg formulierte mit Präsident und Architekt Martin Schregenberger nochmals seine Kritik am Jetzt-Zustand: Die Rosenbergstrasse als reine Umfahrungsstrasse, die von der FHS-Fassade grob begrenzt wird, sei ein Unort, an dem niemand verweilen wolle – etwas, das für das ganze Areal gelte.

«Wir wollen mehr Leute am Bahnhof Nord», formulierte Schregenberger den Grundanspruch. Dass auf die nächsten 20 Jahre ein Parkplatz schnelleres Handeln unmöglich macht, deutete er positiv um: «So beginnt man vielleicht endlich, den Ort nicht nur als Baulandreserve, sondern als städtischen Platz zu sehen.» Und: Was bereits funktioniert, solle erhalten bleiben. Klar, worauf Schregenberger abzielte: auf das Klubhaus.

«Positiver Lärm»

Wobei sich die Diskussionen bei weitem nicht auf das Klubhaus beschränkten: Gefragt und gesucht wird von der Runde vielmehr eine Vision für das Areal Bahnhof Nord. SP-Stadtparlamentarier Gallus Hufenus warf ein, dass der Tisch hinter den Gleisen zwar löblich sei, jedoch kaum wahrgenommen werde und sich in Träumereien verliere. Und breite Wahrnehmung brauche es, damit sich mehr Leute für den Bahnhof Nord und dessen Gestaltung interessierten. «Was wir jetzt brauchen, ist Lärm, aber positiven.» Hufenus bringt als langjähriger Stadtpolitiker und  Kämpfer für den Erhalt der Villa Wiesental Erfahrung mit.

Einig war sich die Runde nach einer teils hitzigen Diskussion: Der «positive Lärm» soll darin bestehen, dass das Areal schrittweise belebt wird. Erste Pläne wurden geschmiedet. Man darf gespannt sein, was sich daraus entwickelt.

Und auch aufgetischt wird weiter: In der nächsten Veranstaltung soll unter anderem über Urban Gardening geredet werden – im Sinne einer Erweiterung der Ideenbühne. Mehr dazu und aktuelle Daten finden sich (wahrscheinlich) demnächst auf dem Tisch-Blog.

 

 

 

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