Seit jeher sind die Menschen fasziniert von den klassischen vier Elementen: Feuer, Wasser, Erde und Luft. Als Sinnbilder für Transformation, Stabilität, Emotion und Denken prägen sie nicht nur Mythologie und Philosophie, sondern auch Kunst und Kultur. Die Ausstellung «Zwischen den Elementen», noch bis 25. Mai im Feldkircher Kunstraum Pulverturm zu sehen, bringt sechs künstlerische Positionen zusammen, die sich mit diesen Elementen auseinandersetzen.
Mit Erde und Feuer befasst sich gemäss dem Kunstraum Pulverturm Alltagshelden von Roland Adlassnigg. Durch die Kombination von Materialien wie Metall und Stoff thematisiert der Künstler die wachsende Verbindung von Mensch und Maschine. Figuren wie der «Staubsaugermann» oder das «Bobby-Car-Kerlchen» zeigen, wie Technik zunehmend Teil unseres Alltags wird.
Luft und Wasser durchziehen die Arbeiten von May-Britt Nyberg, Dorothea Rosenstock, Franziska Stiegholzer, Klara Vith und Georg Vith. Nybergs Installation Konferenz der Möwen besteht aus lebensgrossen Papiermaché-Vögeln und ist untermalt von aufgezeichnetem Möwengeschrei. Für die Künstlerin sind Möwen ein Indikator für ökologische Veränderungen, stehen aber auch für Freiheit.
Textile Fülle prägt Überfluss von Dorothea Rosenstock. Glänzende Stoffe, Plastik und Bänder quellen aus fein gewebten Wandobjekten, die gemäss dem Kunstraum als Metapher für die ungleiche Verteilung von Ressourcen gelesen werden können. Ebenfalls im Dreidimensionalen arbeitet Franziska Stiegholzer. Mit ihren Raumgreifenden Zeichnungen aus industriellen Materialien schafft sie luftige Formen, die irgendwo zwischen Skulptur und Installation pendeln.
Schwimmbäder als Orte der Vertrautheit und Wiederkehr stehen im Zentrum der Serie Snakes and ladder von Klara Vith. Die Künstlerin verknüpft darin persönliche Erinnerungen mit textilen Techniken und schafft Teppiche, die alltägliche Szenen aufgreifen und in neue Kontexte setzen. Ihre Arbeiten greifen Themen wie «Archivierung, Sprache als Macht, Verlust und Unheimlichkeit in der eigenen Umgebung» auf, schreibt der Kunstraum.
Georg Vith schliesslich lädt im Zwischenraum zum Perspektivwechsel in eine begehbare Camera obscura ein. Nach dem Eintreten braucht es einige Minuten, dann wird die Umgebung sichtbar: auf dem Kopf und spiegelverkehrt. Ergänzt wird die Arbeit durch Fotografien des Künstlers aus verschiedenen europäischen Ländern, die laut Kunstraum «den Blick auf das Unsichtbare» lenken: der Fokus liegt auf dem Himmel.
«Zwischen den Elementen»: bis 25. Mai, jeweils samstags und sonntags, 10 bis 14 Uhr, Pulverturm, Feldkirch.