«Ohne die Kulturszene geht es nicht»

Wie viel Nähe braucht Kulturpolitik zu den Kulturschaffenden? Muss Kulturförderung auf dem Land anders agieren als in der Stadt? Und welche Rolle spielt eigentlich das Publikum? Darum geht es im zweiten Teil des Interviews mit dem neuen Pro-Helvetia-Direktor Michael Kinzer.

Michael Kinzer (* 1972) ist neuer Direktor der Kulturstiftung Pro Helvetia. Seine Karriere begann er als Programmverantwortlicher des Fribourger Kulturlokals Fri-Son, ab 2017 leitete er die Dienststelle Kultur der Stadt Lausanne. Ausserdem war er Co-Präsident der Städtekonferenz Kultur. (Bilder: Pro Helvetia/federal studio)

Herr Kin­zer, Sie ha­ben in Ih­rer Ar­beit als Kul­tur­chef der Stadt Lau­sanne viel für die Kul­tur­schaf­fen­den er­reicht. Wie wich­tig für die­sen Er­folg war in den ver­gan­ge­nen Jah­ren die Ein­bin­dung der Kul­tur­sze­ne in kul­tur­po­li­ti­sche Ar­beit?

Für mich war es wich­tig in all un­se­ren Mass­nah­men, dass es wirk­lich Be­dürf­nis­se der Sze­ne sind oder die Mass­nah­men der Sze­ne die­nen sol­len. Die Kul­tur­ver­wal­tung und die Po­li­tik soll­ten be­schei­den blei­ben: Wir kön­nen nur et­was auf­bau­en, wenn es der Kul­tur­sze­ne ent­spricht.

Par­ti­zi­pa­ti­on, Teil­ha­be, die Ein­bin­dung von Kul­tur­sze­ne - das klingt oft su­per. In der Um­set­zung ist es aber meist nicht ganz so ein­fach, weil die Sze­ne oft zer­split­tert ist und es sehr un­ter­schied­li­che In­ter­es­sen gibt. Wie ist es Ih­nen ge­lun­gen die­se Pro­zes­se so auf­zu­glei­sen, dass sich die Kul­tur­schaf­fen­den ge­se­hen und ge­hört ge­fühlt ha­ben?

Das ers­te wich­ti­ge Ziel ei­nes Par­ti­zi­pa­ti­ons­pro­zes­ses ist es, dass die Ak­teu­rin­nen und Ak­teu­re ih­re ei­ge­nen Über­zeu­gun­gen und Pro­jek­te ein­brin­gen. Das heisst auch, dass sie al­len an­de­ren Pro­jek­ten be­geg­nen wer­den. Ein Bei­spiel: Wenn man sich der gan­zen Thea­ter- und Tanz­sze­ne wid­met, kom­men 100 Per­so­nen und je­de sagt was an­de­res. Aber ge­nau das hilft zu ver­ste­hen, ein Teil ei­ner Ge­samt­heit zu sein. Wenn man mit ein­zel­nen Men­schen re­det, wer­den sie vor al­lem ih­re per­sön­li­chen Be­dürf­nis­se ar­ti­ku­lie­ren und nicht un­be­dingt das Ge­samt­bild der Kul­tur­sze­ne ver­tre­ten.  

Teil­ha­be be­deu­tet oft auch un­ter­schied­li­che Mei­nun­gen, manch­mal auch Kon­flik­te. Wie ge­hen Sie da­mit um?

Das ist rich­tig. Es sind nicht im­mer leich­te Ge­sprä­che, weil man­che Ent­schei­dun­gen auch zu Ent­täu­schun­gen füh­ren. Aber da darf man kei­ne Angst ha­ben vor Ge­gen­wind und soll­te be­reit sein, Kri­tik ein­zu­ste­cken. Ganz ehr­lich: Wenn wir das nicht zu­las­sen, kön­nen wir das mit der Teil­ha­be gleich las­sen. 

«Man darf kei­ne Angst ha­ben vor Ge­gen­wind und soll­te be­reit sein, Kri­tik ein­zu­ste­cken. Wenn wir das nicht zu­las­sen, kön­nen wir das mit der Teil­ha­be gleich las­sen.»

Michael Kinzer, Direktor von Pro Helvetia

Wie eng ist Ihr Aus­tausch mit der Kul­tur­sze­ne ak­tu­ell?

Wir tref­fen die Sze­ne vier­mal im Jahr. Zwei­mal mit kul­tur­po­li­ti­schen The­men und zwei­mal mit Blick auf die kul­tu­rel­le Teil­ha­be. Hin­zu kom­men wei­te­re Be­tei­li­gungs­pro­zes­se bei spe­zi­fi­schen Pro­jek­ten. Bei der Neu­auf­stel­lung un­se­rer Un­ter­stüt­zung für die Mu­sik ha­ben wir erst ge­nau zu­ge­hört und ei­ne Un­ter­su­chung ge­macht. Wir ha­ben Best-Prac­ti­ce-Bei­spie­le aus an­de­ren Städ­ten vor­ge­stellt und al­le Key Play­er an­ge­hört, teil­wei­se ein­zeln, teil­wei­se ge­mein­sam. Wir ha­ben zu­dem ei­nen Fra­ge­bo­gen ent­wi­ckelt, den je­de und je­der aus­fül­len und sich so ein­brin­gen konn­te. Aus den Er­geb­nis­sen der Be­fra­gung ha­ben wir ei­ne Skiz­ze er­stellt, die wir in ei­nem wei­te­ren Tref­fen mit der Sze­ne be­spro­chen ha­ben. Aus die­sen Dis­kus­sio­nen ha­ben wir ein kon­kre­tes Pa­pier er­ar­bei­tet. Auch dar­auf konn­ten die Kul­tur­schaf­fen­den noch­mals schrift­lich re­agie­ren. So sind schliess­lich die Ver­än­de­run­gen un­se­rer Po­li­tik ent­stan­den. Das zeigt, dass ein par­ti­zi­pa­ti­ver Pro­zess über meh­re­re Etap­pen ge­hen muss, auch da­mit Ver­trau­en auf­ge­baut wird. Wenn man nur ei­ne Etap­pe macht, kann der Ein­druck ent­ste­hen, dass sie nur ein Ali­bi ist. 

Das ist ein im­menser Auf­wand. Wie kön­nen Sie das bei je­dem Pro­jekt leis­ten?

Klar, das ist auf­wän­dig. Wir sind zu zehnt hier in der Ab­tei­lung, fünf da­von ar­bei­ten vor al­lem in­halt­lich. Aber es muss nicht al­les in­ner­halb kur­zer Zeit pas­sie­ren. Das sind oft Pro­zes­se, die sich über vie­le Jah­re er­stre­cken. Grund­sätz­lich soll­ten Ver­wal­tung und Po­li­tik agil blei­ben, um auf Be­dürf­nis­se der Kul­tur­sze­ne re­agie­ren zu kön­nen. Und manch­mal ist es auch ganz ein­fach: Man kann das Te­le­fon neh­men, mit vie­len Leu­ten re­den und dann ent­schei­den.

Wäh­rend Sie die Kul­tur­sze­ne al­so gut ein­bin­den, droht das Pu­bli­kum in man­chen kul­tur­po­li­ti­schen Pro­zes­sen oft ver­ges­sen zu wer­den. Wer­den die Men­schen, für die Kunst ge­macht wird, bis­lang zu we­nig be­rück­sich­tigt?

Ja, das Pu­bli­kum wird bis­wei­len ver­ges­sen. Man kann die Be­deu­tung der Kul­tur aber nicht nur ver­tei­di­gen, in­dem man sagt, sie sei ein Spie­gel­bild der Ge­sell­schaft. Das ist zwar rich­tig: Kul­tur denkt zu Wer­ten, Hal­tun­gen und ge­sell­schaft­li­chen Zu­sam­men­hän­gen oft vor­aus. Und es ist teil­wei­se auch sehr wich­tig, Kul­tur­pro­jek­te zu för­dern, die nicht un­be­dingt ein gros­ses Pu­bli­kum an­spre­chen. Klu­ge Kul­tur­po­li­tik be­dient bei­des: Ni­schen und Po­pu­lä­res. 

Nun ar­bei­ten Sie mit Lau­sanne in ei­ner gros­sen Stadt. Der Thur­gau ist als Kan­ton sehr he­te­ro­gen, sehr länd­lich ge­prägt und es gibt kein ein­deu­ti­ges Zen­trum. Wie un­ter­schei­den sich die Vor­aus­set­zun­gen für Kul­tur­för­de­rung zwi­schen Stadt und Land?

Die Be­din­gun­gen sind über­all ein we­nig an­ders. Der Thur­gau ist nicht das­sel­be wie länd­li­che Ge­bie­te in der Waadt, Wal­lis oder in Genf. Gros­se Städ­te prä­gen teil­wei­se die Kul­tur­po­li­tik ei­ner gan­zen Ge­gend. Teil­wei­se ent­fal­tet die länd­li­che Re­gi­on ei­ne stär­ke­re Wir­kung. Ich glau­be, es geht um das Ver­ständ­nis der je­wei­li­gen Stär­ken ei­ner Re­gi­on. Es gibt nicht die ei­ne rich­ti­ge Kul­tur­po­li­tik. Im Wal­lis ist der Kan­ton sehr stark, in Genf hat die Stadt ei­ne sehr prä­gen­de Rol­le bei Kul­tur­in­sti­tu­tio­nen. In­ter­es­sant ist auch das Mo­dell aus Fri­bourg, wo sich der Kan­ton eher der Pro­duk­ti­on von Kul­tur wid­met und die Städ­te eher der Ani­ma­ti­on, al­so dem, was dann in den Städ­ten prä­sen­tiert wird.

Muss Kul­tur­för­de­rung im länd­li­chen Raum an­ders agie­ren als in ei­ner Stadt?

Ja, ich fin­de schon. Die Kul­tur­po­li­tik muss sich im­mer den Her­aus­for­de­run­gen und Be­son­der­hei­ten ih­rer Re­gi­on an­pas­sen. Die Her­aus­for­de­run­gen sind oft ähn­lich: An­ge­mes­se­ne Ent­schä­di­gung für Künst­ler:in­nen, Mög­lich­kei­ten zu ar­bei­ten, Ar­beits­räu­me, Auf­tritts- und Aus­stel­lungs­mög­lich­kei­ten, aber die Rea­li­tät der je­wei­li­gen Sze­ne ist dann von Ort zu Ort eben doch sehr ver­schie­den.

Hier im Thur­gau ist die eh­ren­amt­li­che Kul­tur­ar­beit ein wich­ti­ger Teil des Kul­tur­le­bens. Wie geht man da­mit um? 

In vie­len länd­li­chen Re­gio­nen prä­gen Eh­ren­äm­ter das Kul­tur­le­ben stär­ker als in Städ­ten. Das muss man ent­spre­chend in der kul­tur­po­li­ti­schen Ar­beit be­rück­sich­ti­gen.

Ne­ben Ih­rer Ar­beit in Lau­sanne wa­ren Sie bis vor kur­zem auch Prä­si­dent der Städ­te­kon­fe­renz Kul­tur. Funk­tio­niert der Aus­tausch dort oder ach­tet doch nur je­der auf sich selbst?

Der Aus­tausch funk­tio­niert sehr gut und ist wich­tig. Ge­nau das ist die Rol­le der Städ­te­kon­fe­renz Kul­tur: Sie soll gu­te Bei­spie­le sicht­bar ma­chen, von de­nen al­le ler­nen kön­nen. So kann ein­mal Lau­sanne Frau­en­feld hel­fen und ein an­de­res Mal Frau­en­feld Lau­sanne. Wir müs­sen nicht im­mer al­les neu er­fin­den. Wir ha­ben die­sel­ben Pro­ble­me und die­sel­ben Her­aus­for­de­run­gen, des­halb ist die­ser Ort wich­tig.

Was sind die bes­ten Ar­gu­men­te für Kul­tur­pro­jek­te in Zei­ten knap­per wer­den­der öf­fent­li­cher Gel­der?

Ich fin­de es wich­tig, dass man ver­steht, dass Kul­tur­po­li­tik nicht nur Geld ist. Man muss viel über Ar­beits­räu­me re­den, und dar­über Mög­lich­kei­ten zu fin­den, die es Kul­tur­schaf­fen­den leich­ter ma­chen. Bei­spiels­wei­se ha­ben wir in Lau­sanne die Pro­zes­se für Kul­tur­schaf­fen­de er­leich­tert, die Ge­such­stel­lung ver­ein­facht, na­ment­lich da­mit auch jün­ge­re Men­schen ein­rei­chen kön­nen, oh­ne 30-sei­ti­ge Dos­siers schrei­ben zu müs­sen. Auf der po­li­ti­schen Ebe­ne braucht es im­mer aufs Neue Über­zeu­gungs­ar­beit. Wir müs­sen das Ver­ständ­nis für Kul­tur ver­stär­ken, sa­gen, was die Kul­tur­sze­ne ist, er­klä­ren, wie Künst­ler:in­nen heu­te ar­bei­ten. Schlicht ge­sagt: Da zählt wirk­lich ein­fach Lob­by­ing. Das Wich­tigs­te ist es, über die Wor­te hin­aus­zu­ge­hen und den Leu­ten zu zei­gen, was es wirk­lich heisst, Kul­tur­schaf­fen­der zu sein.

Das ist Michael Kinzer

Mi­cha­el Kin­zer ver­fügt über weit­rei­chen­de Er­fah­run­gen im Kul­tur­be­reich, von der Kon­zert­pro­gram­mie­rung bis zur Lei­tung von Kul­tur­in­sti­tu­tio­nen in La Chaux-de-Fonds. Er wirk­te als Di­rek­tor das Fes­ti­vals de la Ci­té in Lau­sanne und leg­te da­bei den Schwer­punkt auf die Ver­bin­dung von Kul­tur, öf­fent­li­chem Raum und ge­sell­schaft­li­chen Fra­gen. Als Lei­ter der Dienst­stel­le Kul­tur der Stadt Lau­sanne spielt er ei­ne Schlüs­sel­rol­le in der lo­ka­len Kul­tur­sze­ne.

Un­ter sei­ner Lei­tung wur­den be­deu­ten­de In­itia­ti­ven wie das Kunst­quar­tier Pla­te­for­me 10 rea­li­siert. Kin­zer setzt sich für ei­ne in­te­gra­ti­ve Kul­tur­po­li­tik ein, die so­wohl eta­blier­te In­sti­tu­tio­nen als auch freie Kul­tur­schaf­fen­de un­ter­stützt. Sein En­ga­ge­ment hat mass­geb­lich zur kul­tu­rel­len Ent­wick­lung Lau­san­nes bei­getra­gen. Aus­ser­dem ist er Prä­si­dent der Städ­te­kon­fe­renz Kul­tur. Ab Ju­li 2025 wird er Di­rek­tor der Schwei­zer Kul­tur­stif­tung Pro Hel­ve­tia.

In den ver­gan­ge­nen Jah­ren gab es auch Kri­tik an sei­ner Ar­beit. Wäh­rend sei­ner Amts­zeit kam es zu ei­nem Skan­dal am re­nom­mier­ten Bé­jart-Bal­lett, bei dem Vor­wür­fe von Miss­brauch und Mob­bing laut wur­den. Kin­zer wur­de für den Um­gang mit die­ser Kri­se kri­ti­siert, ins­be­son­de­re hin­sicht­lich der Trans­pa­renz und der Mass­nah­men zur Auf­ar­bei­tung der Vor­fäl­le. Un­ter sei­ner Lei­tung wur­de Lau­sanne im April 2022 bei den LCD Ber­lin Awards als «Best Emer­ging Cul­tu­re Ci­ty» aus­ge­zeich­net. Die­se An­er­ken­nung wür­dig­te das ge­mein­sa­me En­ga­ge­ment der Stadt Lau­sanne und Lau­sanne Tou­ris­mus für die Ent­wick­lung und För­de­rung ei­ner viel­fäl­ti­gen Kul­tur­sze­ne.

Sie sind seit An­fang Ju­li Di­rek­tor der Schwei­zer Kul­tur­stif­tung Pro Hel­ve­tia. Wie sehr hel­fen Ih­re Er­fah­run­gen aus der kul­tur­po­li­ti­schen Ar­beit der ver­gan­ge­nen Jah­re für die neue Rol­le?

Wich­tig ist mir, Kul­tur­po­li­tik muss als Gan­zes zu be­trach­ten. Ge­ne­rell sind die För­der­gel­der in der Schweiz so ver­teilt, dass 50 Pro­zent aus den Städ­ten, 40 Pro­zent von den Kan­to­nen und zehn Pro­zent vom Bund kom­men. Die­se 100-pro­zen­ti­ge Un­ter­stüt­zung ist für die gan­ze Kul­tur­sze­ne zen­tral. Und da ist es wich­tig, dass Städ­te, Kan­to­ne und Bund kom­ple­men­tär ar­bei­ten und dass wir auch ver­ste­hen, wer wel­che Rol­le spielt und wir nicht ei­gen­stän­di­ge Play­er sind. 

Was be­deu­tet das für Pro Hel­ve­tia? 

Als Kul­tur­stif­tung des Bun­des soll­te Pro Hel­ve­tia ver­ste­hen, was die Städ­te und Kan­to­ne be­wir­ken, wo Lü­cken sind und sie spe­zi­fi­sche Stär­ken und Mis­sio­nen ent­wi­ckeln kann, auch im Hin­blick auf die Vi­si­bi­li­tät der Schwei­zer Kul­tur im Aus­land. Pro Hel­ve­tia kann Po­ten­zia­le nut­zen, um auch dort et­was zu be­wir­ken, wo noch Man­gel herrscht.

War der Schritt zu Pro Hel­ve­tia auch ein Stück weit ei­ne lo­gi­sche Fort­set­zung ih­rer Kar­rie­re – vom Kul­tur­schaf­fen­den zum Kul­tur­amts­lei­ter zum Stif­tungs­prä­si­den­ten? 

Bei mir war es im­mer ein Zu­fall. Ich hat­te be­ruf­lich nie ei­nen kla­ren Plan, son­dern bin im­mer aus Lei­den­schaft von ei­ner Sta­ti­on zur nächs­ten ge­gan­gen. Ge­le­gen­hei­ten ha­ben sich ge­zeigt und ich hat­te das Pri­vi­leg, ih­nen fol­gen zu kön­nen. Wenn ich 25 Jah­re zu­rück­schaue und se­he, wo ich heu­te bin, hät­te ich das da­mals nie für mög­lich ge­hal­ten. Ich war lei­den­schaft­lich ger­ne ein Kul­tur­schaf­fen­der und Kul­tur­or­ga­ni­sa­tor. Ich konn­te in Lau­sanne mit­er­le­ben und mit­ge­stal­ten, wie man mit Kul­tur ei­ne Stadt le­bens­wert und at­trak­tiv ma­chen kann. Und ja, wahr­schein­lich ist es ei­ne lo­gi­sche Wei­ter­set­zung. Man lebt nur ein­mal. Auch wenn ich jetzt in Lau­sanne sehr glück­lich bin, ist ei­ne neue Er­fah­rung im­mer ei­ne Mög­lich­keit, Neu­es zu ent­de­cken.
 

Die­ses In­ter­view er­schien erst­mals bei thur­gau­kul­tur.ch. 

Die Stiftung Pro Helvetia

Pro Hel­ve­tia för­dert im Auf­trag der Eid­ge­nos­sen­schaft ei­ner­seits das künst­le­ri­sche Schaf­fen und den kul­tu­rel­len Aus­tausch in der Schweiz und an­de­rer­seits setzt sie sich für die Ver­mitt­lung von Schwei­zer Kul­tur im Aus­land ein als Er­gän­zung zur Kul­tur­för­de­rung von Kan­to­nen und Ge­mein­den. Un­ter­stützt wer­den Pro­jek­te mit Schwei­zer Be­zug und von ge­samt­schwei­ze­ri­schem In­ter­es­se auf­grund von Ge­su­chen, via Pro-Hel­ve­tia-Kul­tur­zen­tren und Ver­bin­dungs­bü­ros im Aus­land oder im Rah­men des ei­ge­nen Pro­gramms. Die öf­fent­lich-recht­li­che Stif­tung wird vom Bund fi­nan­ziert, fällt ih­re Ent­schei­de je­doch au­to­nom. Ihr Bud­get wird al­le vier Jah­re im Rah­men der Kul­tur­bot­schaft des Par­la­ments fest­ge­legt. Für die Pe­ri­ode 2021-2024 wur­den der Stif­tung 180,4 Mil­lio­nen Fran­ken zu­ge­spro­chen. Ih­re Auf­ga­ben sind im Kul­tur­för­de­rungs­ge­setz de­fi­niert. Der Bun­des­rat legt die stra­te­gi­schen Zie­le der Stif­tung je­weils für vier Jah­re fest; das Par­la­ment be­wil­ligt die Gel­der für den glei­chen Zeit­raum.