Aus 5 mach 1

Medienkonzentration im Kleinen: Ab diesem Jahr gibt es in der Ostschweiz nur noch einen grossen statt fünf kleinere Medienpreise. Und verliehen wird er künftig parallel zum Radio- und Fernsehpreis der SRG im Dezember.
Von  Peter Surber

Tagestext, Reportage/Hintergrund, Pressefotografie, Fernseh- und Radiobeitrag: In diesen fünf Kategorien haben fünf Jurys seit dem Jahr 2000 jährlich die besten Medienbeiträge der Ostschweiz juriert und mit jeweils 5000 Franken honoriert. Der Ostschweizer Medienpreis, verliehen von der gleichnamigen Stiftung, sei «aus der Zeit gefallen», hiess es jedoch schon im Juni 2017 an der bislang letzten Preisverleihung: Die Medienkonzentration nehme zu, und Online komme in den bisherigen Kategorien nicht zum Zug.

Einen dritten Grund nennt die heutige Medienmitteilung zur Neuordnung des Preises: «Insgesamt wird die Preisgeld-Summe sinken. Der Stiftungsrat reagiert damit auf die schwieriger gewordene Refinanzierung – der Ostschweizer Medienpreis stützt sich auf Beiträge von Sponsoren und Gönnern ab.»

Aus den fünf Preisen wird künftig ein einziger, dafür höher, mit 10’000 Franken dotierter Preis. Er ist nicht auf eine Kategorie festgelegt; damit soll auch «Raum für neue Formate» geschaffen werden. Ausserdem können die künftig zwei Jurys (eine für die Vorauswahl, eine für den definitiven Entscheid) wahlweise zusätzlich einen Anerkennungspreis, etwa für bemerkenswerte Leistungen von Newcomern, vergeben, der mit 2000 Franken dotiert sein soll. Die Details zur Vergabe finden sich hier.

Eine halbe Ewigkeit, seit 1952, gibt es ausserdem den Radio- und Fernsehpreis der SRG Ostschweiz. Die Preissumme von ebenfalls 10’000 Franken stiften die Ostschweizer Kantone. Die beiden Preise verfolgten dasselbe Ziel, heisst es in der Medienmitteilung: «die Förderung und Unterstützung von Qualitätsjournalismus in der Ostschweiz».

Die Vergabe findet künftig denn auch an einem gemeinsamen Anlass statt, dieses Jahr am 13. Dezember in St.Gallen. Die Stiftung für den Medienpreis präsidiert weiterhin Iso Rechsteiner, die Geschäfte führt der frühere «Tagblatt»-Chefredaktor Philipp Landmark.

Saiten gehörte schon mehrmals zu den Preisträgern: 2007 wurde das gesamte Titelthema «Winterthur 96 – 06» ausgezeichnet, erschienen im September 2006, geschrieben von Bettina Dyttrich, Etrit Hasler, Noëmi Landolt, Felix Reich und Kaspar Surber. 2008 gewann Tobias Siebrecht mit der Fotostrecke «Haar» (Dezemberheft 2007), 2010 Milo Rau mit der Reportage «Du côté de chez Ceausescu» (Aprilheft 2009) und 2011 Carlos Hanimann mit der Reportage «Auf dem Aff – Eine Jugend in der St. Galler Drogenszene» (Januarheft 2010).