, 24. April 2024
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Long Distance Calling und Leech im Doppelpack

Es ist der Super-Deluxe-Double-Whopper für alle Post-Rock-Fans: Am Samstag kommen Long Distance Calling und Leech für ein gemeinsames Konzert ins Salzhaus.

In der Post-Rock-Landschaft haben Long Distance Calling tiefe Spuren hinterlassen. Auch deshalb, weil sie sich nie an irgendwelchen Genre-Grenzen orientiert und ihren grossmehrheitlich rein instrumentalen Sound immer wieder verfeinert haben. Ihr 2009 veröffentlichtes zweites Album Avoid The Light ist bis heute ein Meilenstein.

Aus Anlass des 15-Jahr-Jubiläums geht die Band aus Münster auf eine Minitour mit europaweit sechs Konzerten, an denen sie das Werk spielt. Der Auftakt ist am Samstag in Winterthur.

Jeder Song ein Erlebnis für sich

Avoid The Light ist ein Koloss, musikalisch wie emotional. Jeder Song ist ein Erlebnis für sich. Schon das Eröffnungsstück Apparitions vereint in seinen 12 Minuten Spielzeit viele Facetten der Musik von Long Distance Calling, von sanften Passagen bis zu harten Ausbrüchen. Und spätestens, wenn nach über einer halben Stunde Spielzeit in The Nearing Grave plötzlich der Gesang einsetzt (Jonas Renkse von Katatonia), verfällt man ihr hoffnungslos. Wie es Long Distance Calling schaffen, die Spannung fast eine Stunde lang hoch zu halten, wie sie den Härtegrad variieren und die Stücke arrangieren, ist ganz grosses Kino.

Um die Feier abzurunden, wird Avoid The Light, auf Vinyl trotz Neuausgabe 2016 vergriffen, einen Tag vor dem Konzert im Salzhaus in einer schönen und neu gemasterten Doppelvinyl-Ausgabe wiederveröffentlicht.

Leech spielen erstmals ihr neues Album 

Quasi die perfekte Ergänzung zu Long Distance Calling sind Leech. Die beiden Bands sind seit den Aufnahmen zu Avoid The Light befreundet und haben 2008 auch eine Split-EP veröffentlicht. Die gefühlvollen wie wuchtigen Instrumentalstücke der 1995 gegründeten Aargauer Gruppe sind immer in Bewegung, wie Wellen, die hin und her wogen, sich meterhoch auftürmen, bis sie über einen hereinbrechen. Live ist das noch mitreissender als in der Stube.

Passend zu diesem Doppelkonzert gibt es am Samstag erstmals das neue Leech-Album Sapperlot live zu hören – und zu kaufen, entweder im Plattenladen Ventilator Records in Winterthur, wo Leech von 15 bis 16 anwesend sein werden, oder am Abend im Salzhaus. Die «offizielle» Veröffentlichung erfolgt erst Ende Jahr, bis dahin gibt es Sapperlot nur an Konzerten.

Ein Sog, der einen nicht loslässt

Die sieben Stücke mit einer Gesamtlänge von rund 50 Minuten haben Leech in den vergangenen drei Jahren geschrieben. Auf ihrem insgesamt sechsten Studioalbum (ohne die Neuausgabe des Debüts Instarmental) knpüfen sie da an, wo sie 2018 mit For Better Or Worse aufgehört hatten, fügen ihrem Sound aber gleichzeitig neue Elemente hinzu.

Sapperlot ist ein Kunstwerk in stetem Wandel, ein musikalisches Kaleidoskop. Der stampfende Opener Knock Knock bildet einen Kontrast zu den oft sphärischen Stücken wie Pick A Cloud, das im vergangnen Sommer einen ersten Vorgeschmack auf das Album lieferte. Mit dem elektronisch angehauchten Rotor Heart hebt das Album endgültig ab und entwickelt einen Sog, der einen bis zum letzten Ton des fulminanten Schlussstücks Everything Will Be The Same nicht mehr loslässt.

Man darf sich darauf freuen – und auf einen fantastischen Konzertabend sowieso.

 

Long Distance Calling und Leech: 27. April, 20 Uhr, Salzhaus Winterthur

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