, 9. März 2022
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Looking for a Heartbeat

«Toxic.fm» hat sich in seiner 20-jährigen Geschichte vom Student:innen- zum reinen Ausbildungsradio gewandelt. Nach einer Dekade voller Gitarren steht jetzt eine musikalische Neuausrichtung an. Die Frage bleibt: Warum kann Toxic nicht gleichzeitig Radio für Publikum und Auszubildende sein?

Die erste Toxic-Sendeanlage wurde von den Macher:innen eigenhändig auf dem Dach des Wohnhauses gegenüber des HSG-Hauptgebäudes montiert. (Bilder: Rafael Zeier)

Es waren die späten Nullerjahre. In unserer WG in Bern lief das Radio nicht oft, aber wenn, dann vor allem der österreichische Kultursender «FM4» oder «RaBe», das Berner Alternativradio. In seltenen Anflügen sanktgallischer Heimatverbundenheit hörten wir «Toxic.fm». Auch hier hoben sich die Playlists deutlich vom belanglosen Gedudel der Formatradios ab, wo für die Medianhörerschaft nur die bekömmlichsten Musikbrocken eingesuppt werden.

Das Toxic-Repertoire pendelte zwischen Indie, Hiphop und Elektro und wurde mit Hingabe zusammengestellt, eine Wohltat, auch wenn es den eigenen Geschmack längst nicht immer traf. Als unterhaltsames Hintergrundgesäusel zur WG-Koch- und Abwascherei taugte es alleweil und manchmal sogar als durchgehender Soundtrack für die Homeparty.

Doch anfangs der 2010er-Jahre passierte etwas. Die Musikauswahl wurde massiv gitarrenlastiger und gleichzeitig auf maximale Durchschnittlichkeit geglättet. Die Tagesrotation auf «Toxic.fm» wurde selbst für jemanden, der musikalisch im alternativen Rock sozialisiert wurde, kaum mehr hörbar. Aus dem vielfältigen, experimentierfreudigen, manchmal auch sperrigen, aber immer liebenswürdigen Programmradio wurde ein käsiges Formatradio, eine massentaugliche Rockkonserve, für die unsereins den Dosenöffner gar nicht erst aus der Schublade kramte.

Toxic wurde aus dem WG-Programm gekippt und lief allerhöchstens noch während musikredaktionell begleiteten Abendsendungen wie dem «Sirup-Klub» oder «Schnauz FM», der Hiphop-Sendung, die bis heute überlebt hat. Und natürlich, wenn das legendäre Adrenalinteam Schaller/Bollhalder die FCSG-Matches kommentierte – und also keine Musik lief. Wie kams dazu? Warum wurde in unserer WG in Bern ausgelöst, was die Marktforschung «Aus- oder Wegschaltimpuls» nennt?

Die drei Säulen des «Toxic.fm»

Angefangen hat die mittlerweile 20-jährige Toxic-Geschichte 2001 mit einer vierwöchigen UKW-Kurzkonzession für die Stadt St.Gallen. Damals hiess das HSG-Student:innenprojekt «Radio HerzSchlaG», die Grossbuchstaben ergeben «HSG», das Logo war ein angedeutetes rotes Herz. Man gab sich scherzeshalber den Anschein eines Schlagerradios, um dann natürlich das komplette Gegenteil davon zu machen. Das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) honorierte das studentische Engagement ein Jahr später mit einer dauerhaften Sendekonzession auf der UKW-Frequenz 107,1 in der weiteren Region St.Gallen, seither unter dem Namen «Toxic.fm».

Projektinitiator war Michael Rohmeder. Ehemalige Kommilitonen sprechen von einem «Turbo-HSGler». Er studierte BWL mit Schwerpunkt Medien und Informationstechnologie, war schon in seiner Jugend im Wallis politisch und anderweitig engagiert und daher positiv überrascht über das vielfältige Vereins- und Konferenzenleben an der St.Galler Wirtschaftskaderschmiede. Einzig ein Radio fehlte.

Der damalige Studentenschaftspräsident bot Rohmeder ein Büro an, das war 1999. Er machte einen Aushang und stellte ein erstes Projektteam zusammen. Radio-Urgestein Mathias Lauterburg gab einen Crash-Kurs. Später teilte auch Hansjörg Enz, dessen Sohn Kaspar auch schon zum HerzSchlaG-Team zählte, seine Radioerfahrungen. Die Geldmittel waren natürlich spärlich bemessen, das Studio aber mit einem gemieteten, später als Occasion gekauften Studer-2000-Mischpult auf der Höhe der Zeit. Antenne und Sender montierten die jungen Radiomacher:innen eigenhändig auf dem Dach des Wohnhauses gegenüber dem Uni-Hauptgebäude, der Spezialist justierte nur, das Bakom nahm die Anlage ab.

Das erste «Toxic»-Studio: Jens Wiesenhütter am Studer-2000-Mischpult.

«Unser Programm bestand im Wesentlichen aus drei Elementen», fasst Rohmeder zusammen. «Erstens waren wir musikalisch, was ich alternativen Mainstream nennen würde. Die Mischung machts aus, zu speziell darfs auch nicht werden. Um Entdeckungen gings: Wir haben zum Beispiel Tocotronic gespielt, als die noch nicht so gross waren.»

Zweitens gab es lokale kulturelle Inhalte, die auch von Leuten ausserhalb der HSG produziert wurden. Zu hochkarätigen Gästen kam das Radio regelmässig während des St.Gallen-Symposiums. Da tauchten schon mal Verteidigungsminister Sämu Schmid oder der deutsche Bundespräsident Johannes Rau im Toxic-Studio auf. Den Schweizer Starbanker und HSG-Absolventen Joe Ackermann befragte Rohmeder zu dessen studentischen Trinkgewohnheiten.

«Und drittens war ‹Toxic.fm› immer auch ein Ausbildungsradio.» Anfangs war das Radio als Stiftung organisiert, die zu gleichen Teilen von der Studentenschaft und von der Uni getragen wurde. Weil die Werbeeinnahmen nirgends hinreichten, musste immer wieder Geld eingeschossen werden. «Relativ bald habe ich dann das ‹Tagblatt›, respektive die NZZ Regionalmedien als Financiers in die Stiftung geholt. Auch, weil wir für sie Leute ausbildeten», sagt Rohmeder.

Toxic liess die HSG näher an die Stadt rücken

Die HSG habe es lange verpasst, sich mit der Stadt zu verbinden, sagt Rohmeder. «Dafür muss man aktiv etwas tun. Toxic war nicht bloss ein Studentenradio, sondern ein richtiges Community-Radio, das einen Draht zwischen Uni und Stadt herstellen konnte.»

Katrin Cometta sieht das ähnlich. Auch sie war bereits bei HerzSchlaG dabei und produzierte einige Jahre zusammen mit Roger Federer (nicht der Tennis-Federer), Cornelia Stöckli und Yvonne Hafner (heute bei Radio SRF) die Kultursendung «Die Axt – haarscharf daneben». Der Titel war eine Anspielung auf das Kantonswappen. Jeden Mittwochabend gab es eine Stunde lang Beiträge und Reportagen zu kulturellen Themen aus der Region. Franco Carrer vom Kinok lieferte jeweils Filmtipps. Und immer war ein Studiogast zum Gespräch geladen.

«Wir genossen absolute Narrenfreiheit. Natürlich waren wir auch dilettantisch unterwegs, wir waren ja nicht vom Fach», erinnert sich die ehemalige Staatskunde-Studentin. «So konnten wir an einer Kunstvernissage durchaus mal die Frage stellen, ob das jetzt nicht ganz einfach eine Neonröhre sei. Die frische, auch naive Sicht auf die Dinge war ein grosses Privileg.» In der Woche vor den Sendungen wühlte sie sich jeweils durch ihre CD-Sammlung, um den passenden Sound zusammenzustellen. Damals um die Jahrtausendwende mochte sie Big Beat: Chemical Brothers, Propellerheads etc.

Jonas Vogel interviewt Bundesrat und VBS-Chef Samuel Schmid.

Rohmeder und Cometta zogen nach dem Studium nicht gleich ab aus St.Gallen. Cometta wäre sogar noch länger geblieben, wenn es beruflich gepasst hätte. Rohmeder machte 2003 seinen Abschluss, blieb aber bis April 2004 Vollzeit-Geschäftsführer von «Toxic.fm», bis ihm sein Mentor, HSG-Professor und einst Symposiumsgründer Wolfgang Schürer, riet, seiner Karriere und seinem Leben zuliebe weiterzuziehen. So wechselte Rohmeder ins Baumaschinen-Business. 2014 gründete er einen Online-Occasionsmarktplatz, ein «Zalando für Bagger», wie es die «Handelszeitung» nennt. Cometta wechselte nach dem Studium und mehreren Stationen im privaten und öffentlichen Sektor in die Politik. Gerade wurde die GLP-Frau erneut in die Winterthurer Stadtregierung gewählt.

Als AG ins Rock-Format überführt

«Nach meiner Zeit war klar, dass es erstens einen Generationenwechsel braucht und zweitens ein stabileres geschäftliches Fundament», sagt Rohmeder. Der Stiftungsrat, respektive Tagblattmedien und Uni waren sich bald einig, den Sender in eine AG zu überführen. Anfang 2010 übertrug das Bakom die Konzession von der Stiftung HerzSchlaG an die neu gegründete RSS AG (Radioschule Schweiz). Die Tagblattmedien hielten 48 Prozent, Uni und Studentenschaft je 26.

Der damalige Toxic-Geschäftsleiter Stefan Friedli brachte im «Tagblatt» auf den Punkt, was sich bereits im Namen der neuen Trägerschaft abzeichnete: «Die Ausbildung wird bei ‹Toxic.fm› weiter professionalisiert und zu einem strategischen Geschäftsfeld ausgebaut. Entsprechend versteht sich ‹Toxic.fm› neu als Radioschule, die auch einen Sender betreibt – und nicht mehr als Sender, der junge Radiomacher ausbildet.» Gleichzeitig beschwichtigte er, auf das Programm werde die neue Ausrichtung keinen Einfluss haben. Denkbar sei sogar die Rückkehr der moderierten Morgenstunden.

Im Rahmen ihrer geschäftlichen Neupositionierung gab die Tagblattmedien AG eine Publikumsanalyse für ihr noch junges Radio «FM1», das vor dem Zusammenschluss mit «Radio Ri» 2008 «Radio aktuell» hiess, in Auftrag. Quasi als Nebenprodukt daraus wurde errechnet, dass der Toxic-Medianhörer Dario heisst, 30 ist, Modern Rock hört und in der Grabenhalle und in der Baracca-Bar anzutreffen ist. «Toxic.fm» sollte künftig also «rocken».

Wie reagierte das Publikum? 2004 hatte «Toxic.fm» gemäss Analysen von Mediapulse noch eine Tagesreichweite von 5200 Personen. Danach sackten die Zahlen kontinuierlich ab bis auf 2000 Personen pro Tag im Jahr 2010. Mit der Neulancierung als Rockradio stieg die Zahl im Folgejahr nochmals kurz auf 2300, aber die erhoffte Trendwende blieb aus. 2020 verirrten sich gerade noch 800 Personen täglich in die St.Galler Radionische.

Es ist den Toxic-Strategen nicht gelungen, eine neue, stabile Hörer:innenbasis aufzubauen. Mit dem Entscheid, von nun an die Green-Day-Nickelback-Imagine-Dragons-Schiene zu fahren, verlor das Radio einen Grossteil seines kulturinteressierten und treuen Stammpublikums und selbst solche, die ansonsten empfänglich sind für verzerrte Gitarren. Die Hörer:innen, die bis dahin über all die verstolperten Ansagen oder offensichtlich verkehrten Wetterprognosen gutmütig hinweggelächelt hatten, gingen.

Neuanstrich zum Zwanzigsten

Jetzt zum 20-Jährigen verpasst sich der Sender wieder einen Neuanstrich. Dance/Electro/Pop heisst die Farbe der Stunde. Dafür sprechen natürlich ein paar gute Gründe: Es gibt sie zwar noch, die Rest-Darios, die tatsächlich gerne Mainstream-Rock hören und noch nicht zum Energy-Ableger «Rockit Radio», zur CH-Media-internen Konkurrenz von «Virgin Radio Switzerland» oder schlicht zu Spotify umgeschaltet haben. Aber Dario ist dem 15- bis 35-jährigen Toxic-Zielpublikum definitiv entwachsen. Kommt hinzu, dass die Radioschüler:innen sich selber mittlerweile noch weniger mit der Musik identifizieren können, die sie untertags anmoderieren sollen. Eine genremässige Auffrischungskur kommt nur schon den Auszubildenden entgegen.

Andreas Batliner, Jahrgang 1991, ist seit eineinhalb Jahren Geschäftsleiter von «Toxic.fm». Schon als 18-Jähriger war er bei «Radio Liechtenstein», ging später zu Warner Brothers Zürich und nach Köln zu «RTL», wo er TV-Formate wie «Ich schänke dir es Lied» oder «Supertalent» produzierte. Nach weiteren Stationen im Onlinebereich bei Tamedia und beim Öffentlich-Rechtlichen in seiner Heimat Liechtenstein kam er schliesslich nach St.Gallen.

Andreas Batliner ist seit 2020 Geschäftsleiter von «Toxic.fm». (Bild: pd)

«‹Toxic.fm› ist ein Erfolgsmodell», sagt Batliner. «Jährlich werden bei uns etwa 35 junge Radiomenschen ausgebildet. Das ist schweizweit einzigartig.» Im Angebot stehen drei Lehrgänge, die je nach Zeitressourcen in einem halben oder einem ganzen Jahr absolviert werden können: Redaktion, Moderation, Video/ Social Media. Die Ausbildung sei noch immer sehr praxisorientiert, die Radioschüler:innen werden von den Profis eng begleitet. «Es gibt sehr viel Feedback und viel individuelle Betreuung.»

«Energy» vs. Platzhirsch

Zum Schluss noch die Ostschweiz: Im Dezember hat «Radio Energy» aus dem Hause Ringier einen Ableger in St.Gallen angekündigt. Nach Zürich, Bern, Basel und Luzern ist dies der vorerst letzte Schritt eines kontinuierlichen Ausbauplans im offenbar immer noch rentablen Radiowerbegeschäft. Zu erwarten ist das gleiche Konzept wie in den anderen Städten: Musik aus der Konserve, lokale Infos, regionaler Service und «viel Unterhaltung». Damit fischt «Energy» künftig im gleichen seichten Teich wie «FM1». Dort gibt man sich entspannt – zumindest auf Managementstufe, die ja in Aarau sitzt. Florian Wanner, Sohn von Verlegerpatron Peter Wanner und Leiter der CH-Media-Radiosender, fand gegenüber dem «Tagblatt», die Konkurrenz belebe den Markt, und: «Wir sind klar der Platzhirsch in der Ostschweiz. Insofern sind keine Anpassungen geplant.» Man werde den Mitbewerber aber genau beobachten. Wenn man da mal bloss vor lauter Röhren nicht plötzlich in die Röhre guckt.

Wie steht es da um die kreativen Entfaltungsmöglichkeiten der Toxic-Macher:innen? «Wir sind immer noch ein Komplementärradio», sagt Batliner. «Die Schüler:innen haben einen grossen Gestaltungsspielraum und können ihre Themen selber entwickeln. Die Profis sind aber auch da, um zu zeigen, wie man gewisse Dinge handwerklich macht.»

Das Hörverhalten des Publikums habe sich verändert in den vergangenen Jahren. Auch aufgrund der konstant rückläufigen Hörer:innenzahlen habe man den Markt analysiert. «Ein Musikradio kann nicht zu durchmischt sein», sagt der Toxic-Chef. «Wenn für alle ein Lied dabei sein soll, dann gibt es für die meisten dafür kein zweites. Jedes Radio braucht ein gewisses Profil.» Dass «Radio Energy» derzeit einen Ableger in St.Gallen lanciert (siehe Infobox), ist für ihn kein Problem. Im Gegenteil: «Ich freue mich auf den neuen potenziellen Arbeitgeber für unsere Absolvent:innen.»

Auf den 4. April wird umgestellt. Der Sender verzichtet aber auf ein umfassendes Re-Branding oder eine Relaunch-Party. «Der Fokus liegt weiterhin auf der Ausbildung», sagt Batliner.

Offene Fragen

Judith Altenau ist erfahrene Toxic-Veteranin. Von 2007 bis 2018 war sie beim Sender, ab 2009 als Redaktionsleiterin. Bei aller Kritik, die sie heute an gewissen Entscheidungen des Managements auch äussert, zeigt sie Verständnis für die Veränderungsprozesse. Das war schon beim letzten Relaunch 2011 so, den sie als Redaktionsleiterin mittrug, auch wenn ihr Musikherz blutete.

Natürlich sei das Team damals konsterniert gewesen über die Einführung des Rockformats. «Rückblickend betrachtet hätte man vielleicht mehr auf die Hinterbeine stehen müssen. Andererseits brauchte es ein stabileres finanzielles Fundament», so Altenau, die heute in Hamburg lebt.

«Die logische Konsequenz nach dem Relaunch war, dass man umso mehr Herzblut in den Ausbildungsbereich steckte.» Judith Altenau weiss nicht mehr, wie viele Leute bei ihr in Ausbildung waren. Über 400 haben die RSS gemäss Angaben auf der Toxic-Website absolviert. Das ist schweizweit tatsächlich einzigartig.

Nur schlecht sei die Musik ab 2011 ja auch nicht geworden, korrigiert Altenau den Eindruck, den man bei gelegentlichem Einschalten haben könnte. Mit der Zeit hätten auch immer mal wieder alternativere Titel in die Rotation gefunden, die man sonst nirgends hörte. Und schliesslich waren da ja auch noch die Abendsendungen mit ihren eigenen musikalischen Schwerpunkten. Dort hatten die Macher:innen freie Hand. Heute sind das «Old but Gold» mit einem Mix aus Post-Punk, New Wave, Britpop, Indie und Alternative, die Reggae- und Dancehall-Sendung «Pull Up», der Toxic-Hiphop-Dinosaurer «Schnauz.fm» und die Donnerstagssendung «Call me Indie Dad», bei der auch Judith Altenau zeitweise mitmischte.

Wie es mit dem Abendprogramm ab dem 4. April weitergeht, war bis Redaktionsschluss nicht abschliessend zu klären. Batliner wollte sich nicht in die Karten blicken lassen. Wie Saiten zugetragen wird, ist sicher «Old but Gold» gecancelt, es lässt sich kaum noch ins neue Elektroformat pressen. Obs den andern gelingt?

«Toxic.fm», das einst vom Herzblut seiner Macher:innen gelebt hat, das manchmal auch verrückt bis infantil daherkam und diese gewisse amateurhafte Frischheit verströmt hat, ist nicht mehr. Es scheint, dass jetzt auch noch die letzten alten Hasen, die dem Toxic kulturelle Vielfalt einhauchten, abspringen oder geschickt werden. Man kann das durchaus auch als Chance auf einen Neuanfang verstehen.

Es bleiben aber Fragen: Warum gelingt es seit Jahren nicht mehr, gleichzeitig Ausbildungs- und Community-Radio zu sein? Wird das junge Publikum auf den Dance-Elektro-Pop- Wandel anspringen? Und aus kultureller Sicht: Wer, wenn nicht Toxic, kümmert sich künftig ums junge Musikschaffen aus der Ostschweiz, das bei weitem nicht nur elektronisch ist? Vereinzelt konnte man dieses noch im Abendprogramm hören. Aber in der Tagesrotation? Seit Jahren Funkstille. Und in Zukunft? Hoffen wir das Beste. St.Gallen und seine Jugendkulturszene hätten ein buntes Alternativradio verdient.

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